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Konjunktur: Wirtschaftsforscher erwarten Aufschwung

Konjunktur

Wirtschaftsforscher erwarten Aufschwung

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    Baukräne in Berlin. Experten zufolge geht es mit dem Wachstum bald bergauf.
    Baukräne in Berlin. Experten zufolge geht es mit dem Wachstum bald bergauf. Foto: Michael Kappeler (dpa)

    85 Prozent der schwäbischen Handwerksbetriebe beurteilen ihre geschäftliche Lage mit gut bis befriedigend. „Das ist ein Spitzenwert“, sagt Jürgen Schmid, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben. Auch die Kollegen aus der Industrie sind nach Einschätzung von Peter Lintner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, zuversichtlich. Ein Optimismus, der sich mit den Aussichten der führenden Wirtschaftsinstitute deckt: Die Ökonomen sehen in ihrem Frühjahrsgutachten die Basis für einen Aufschwung in Deutschland gelegt. Begründet wird die Hoffnung unter anderem mit wettbewerbsfähigen Unternehmen, einem stabilen Arbeitsmarkt und niedrigen Zinsen.

    Herausforderungen und Risiken gibt es genug

    Dennoch gibt es nach Ansicht der Forscher hohe Risiken: Die Wirtschaftspolitik habe sich mit finanzpolitischen Maßnahmen nur „Zeit gekauft“, die Ursachen von Europas Staatsschuldenkrise seien aber nicht gelöst. Gerade mit Blick auf den „teilweise chaotischen Prozess“ der Gläubigerbeteiligung im Fall Zypern fordern sie „bald berechenbare und glaubwürdige Regeln für die Reaktion auf finanzielle Schieflagen bei Banken und auch Staaten im Euro-Raum“. Der deutsche Staatshaushalt wiederum sei besonderen Belastungen aufgrund der alternden Gesellschaft ausgesetzt.

    Positiv stimmen die Wissenschaftler unter anderem die Entspannung an den Finanzmärkten und die gute Aufstellung deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt. Letzteres hebt auch IHK-Konjunkturexperte Lintner für schwäbische Betriebe hervor: Die im Export erfolgreichen Firmen konnten manche Schwäche auf dem südeuropäischen Markt durch Geschäfte etwa in Asien oder den USA ausgleichen.

    Auch einer weiteren robusten Entwicklung am Arbeitsmarkt steht nach Beobachtungen von Lintner nichts im Wege. Darin ist er sich mit den führenden Wirtschaftswissenschaftlern einig, die Deutschland eine steigende Beschäftigung voraussagen: Die Zahl der Arbeitslosen dürfte demnach weiter zurückgehen und 2014 im Jahresdurchschnitt bei 2,7 Millionen liegen. Damit wiederum blieben die Einkommensaussichten stabil, was die Binnenkonjunktur stütze. Einen flächendeckenden Mindestlohn lehnen die Wirtschaftsforscher ab.

    Gerade das Bauhandwerk freut sich über volle Auftragsbücher

    Von den niedrigen Zinsen wiederum profitiert laut Gutachten vor allem der Wohnungsbau. So erklärt Handwerkspräsident Schmid, dass sich gerade die schwäbischen Bau- und Ausbauhandwerker über volle Auftragsbücher freuten. „Das Vertrauen unserer Unternehmen in die Zukunft ist trotz der insgesamt gebremsten wirtschaftlichen Dynamik ungebrochen“, fasst er die Lage zusammen: Befürchtete im vierten Quartal 2012 jeder vierte Betrieb einen Umsatzrückgang, so sei es nun nur noch jeder neunte.

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