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Kommentar: Wir brauchen schnelles Internet per Glasfaser für alle – ohne teure Umwege

Kommentar

Wir brauchen schnelles Internet per Glasfaser für alle – ohne teure Umwege

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    Bauarbeiter bereiten die Verlegung von Glasfaserkabeln in einem Wohngebiet vor.
    Bauarbeiter bereiten die Verlegung von Glasfaserkabeln in einem Wohngebiet vor. Foto: Sebastian Willnow, dpa (Symbolbild)

    Wie wichtig schnelles Internet ist, wird derzeit nur noch einmal besonders deutlich. Durch den Corona-Shutdown verbringen viele Menschen viel Zeit zuhause. Um überhaupt im Homeoffice arbeiten zu können, ist eine gute Anbindung an das Firmennetz nötig, die Datenmengen, um die es dabei geht, werden immer größer.

    Aber auch für die Unterhaltung durch Streamingdienste ist eine leistungsfähige Leitung nötig. Die Anforderungen an die Übertragungskapazitäten steigen unaufhörlich. Es ist peinlich, dass die Industrie- und Techniknation Deutschland beim Breitbandausbau international hinterherhinkt. Darum sollten bei der Aufholjagd jetzt nicht die nächsten Fehler gemacht werden.

    Die Kupfertechnik wird in wenigen Jahren ausgereizt sein

    Genau das droht, wenn sich die Europäische Union durchsetzt, und Deutschland praktisch zwingt, statt überall moderne Glasfaserkabel zu verlegen, erst einmal die veralteten Kupferkabel aufzurüsten, wo dies möglich ist. Doch die Kupfer-Technik wird selbst in ihrer höchsten Ausbaustufe schon in wenigen Jahren ausgereizt sein. Das heißt: diejenigen Haushalte, die jetzt noch mit der digitalen Schneckenpost unterwegs sind, werden in nicht allzu ferner Zukunft über optimale Glasfaseranschlüsse verfügen. Und dann wohl für lange Zeit auf dem neuesten Stand sein.

    Wer aber mit für jetzige Verhältnisse noch ausreichend leistungsfähigen Kupferkabeln surft, kann vielleicht schon in wenigen Jahren in die digitale Röhre kucken. Ziel des Breitbandausbaus muss es sein, möglichst rasch den höchstmöglichen Standard einzuführen. Und zwar flächendeckend. Sonst droht eine digitale Zweiklassengesellschaft.

    Die EU sollte auf Glasfaserkabel für alle setzen

    Das kann sich Deutschland nicht leisten, der wirtschaftliche Schaden wäre groß und der Ärger der Betroffenen nur allzu verständlich. Bis dann wirklich alle Bürger auf dem Standard der Zukunft angekommen sind, würden viele Jahre ins Land gehen. In der Zwischenzeit aber müssten nicht nur mehrere Förderverfahren durchlaufen werden. Ein und dieselbe Straße müsste auch mehrfach aufgebaggert werden. Die EU sollte nicht auf windige Zwischenlösungen setzten, sondern gleich überall Nägel mit Köpfen machen. In Form von Glasfaserkabeln für alle.

    Lesen Sie dazu auch: Breitbandausbau: Union wirft EU vor, Deutschland auszubremsen

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