Peinlicher geht es kaum: der Skandal um geschönte Abgastests – ausgerechnet Volkswagen, und ausgerechnet in den USA. Lassen doch gerade die deutschen Hersteller keine Gelegenheit aus, den Amerikanern oberlehrerhaft zu erklären, wie man effiziente Autos baut und keine Dreckschleudern.
Von diesem hohen Ross werden die Unternehmen heruntersteigen müssen. Und zwar alle. Das Desaster trifft nicht allein VW, sondern es hat das Potenzial, das Vertrauen in die gesamte deutsche Autoindustrie zu erschüttern.
Denn einmal getäuschte Verbraucher differenzieren nicht so gerne. Sie spüren: Wenn jemand manipuliert, dann hat er es nötig. Und wo einer trickst, unterliegen oft auch andere der Versuchung.
Volkswagen wird Manipulationen teuer bezahlen
Nach Lage der Dinge wird Volkswagen den Skandal teuer bezahlen. Möglicherweise rollen Köpfe. Damit ist es aber nicht getan. Das Problem gründet tiefer: Autofahrer werden mit Angaben zu Emissionen und Spritkonsum systematisch an der Nase herum geführt – ganz legal.
Denn selbst korrekt ermittelte Werte spotten meist jeder Realität. Gerade der Normverbrauch wird in der Praxis so gut wie nie erreicht. Neue Messverfahren sind überfällig.