Der Wirtschaftskrimi ist entschieden. Dem österreichischen Sensorik-Spezialisten AMS ist die Mehrheit an Osram sicher. Die Übernahme aber erscheint als riskantes Unterfangen – eine Wette auf die Zukunft, die auf Biegen und Brechen gelingen muss.
AMS ist bereits heute hoch verschuldet, die Osram-Übernahme kostet viel Geld. Einen Teil davon sollen die Aktionäre bereitstellen. Das Problem: Diese müssen der Kapitalerhöhung auch zustimmen. Was auf lange Sicht noch schwieriger sein dürfte: AMS ist deutlich kleiner als Osram. Die Integration beider Unternehmen scheint auf einen Kraftakt hinauszulaufen.
AMS übernimmt Osram: Fairness gegenüber den Beschäftigten ist gefragt
Ganz unschlüssig ist die Übernahme sicher nicht: Osram und AMS beliefern zum Beispiel beide Auto- und Elektronikhersteller und sind in ähnlichen Bereichen aktiv. Es lassen sich zusammen Produkte entwickeln und den Kunden gemeinsam Lösungen anbieten. Diese Chance muss jetzt genutzt werden.
Die Beschäftigten bei Osram aber werden vorerst weiter bangen. AMS mag bis Ende 2022 eine Beschäftigungsgarantie gegeben haben. Im Übernahmeprozess ließ man aber durchscheinen, an einigen Osram-Sparten kein Interesse zu haben, ja, das Unternehmen zerschlagen zu wollen. Zwei Jahre können schnell vorbei sein. Es liegt an AMS, sich jetzt fair gegenüber der Belegschaft zu verhalten.
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