Im Leben wie in der Wirtschaft gewinnt man selten auf ganzer Linie. So ging auch beim Augsburger Roboterbauer Kuka den jetzigen Personalentscheidungen ein monatelanges Ringen und sicher auch Kräftemessen zwischen der Augsburger und der chinesischen Fraktion voraus. Am Ende steht gerade aus Sicht der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zunächst ein Erfolg, bleibt doch Vorstandschef Peter Mohnen als Garant für eine relative Unabhängigkeit Augsburgs gegenüber dem chinesischen Hauptanteilseigner Midea, der seinen Kuka-Anteil minimal auf 95 Prozent ausgebaut hat, im Amt.
Überraschender Abgang des Kuka-Finanzchefs
Mohnen, hinter dem auch die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat stehen, hat das Unternehmen engagiert durch die Krise geführt. Harte Jahre haben den Nachfolger von Till Reuter zur Führungsfigur geformt. Dabei bildete er mit Finanzvorstand Andreas Pabst ein, wie es von außen schien, unzertrennliches Team. Dass es jetzt auseinandergerissen wird und der Finanzvorstand geht, kam überraschend und wirft Fragen auf.
Nun ist es wichtig, dass die Position bald mit einem unabhängigen Experten, also keinem reinen Vertrauten der Chinesen besetzt wird.
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