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Kommentar: Ministerien hintergehen sich bei Glyphosat-Entscheidung gegenseitig

Kommentar

Ministerien hintergehen sich bei Glyphosat-Entscheidung gegenseitig

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    Die EU-Mitgliedsstaaten verlängern die Zulassung für Glyphosat.
    Die EU-Mitgliedsstaaten verlängern die Zulassung für Glyphosat. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Der Streit um das Pflanzengift Glyphosat mag am Schluss in einer nicht mehr rationalen Weise emotionalisiert worden sein. Doch das rechtfertigt auf keinen Fall, dass sich in der Schlussphase dieser geschäftsführenden Bundesregierung die Minister gegenseitig hintergehen. Doch wenn man der Darstellung von Umweltministerin Hendricks folgt, stimmte das Bundeslandwirtschaftsministerium entgegen allen Absprachen für das Pflanzenschutzmittel.

    Eine unabhängige Diskussion über Glyphosat war nicht möglich

    Somit steht nun ein deutsches Ja in den europäischen Akten, das dort nicht hingehört. Denn die Bedenken gegen Glyphosat sind weiter nicht vom Tisch. Letztlich war kaum noch eine unabhängige Diskussion über den Sinn und die Risiken solcher Pflanzenschutzmittel möglich. Dabei wäre eben diese nötig gewesen, um bei einer Entscheidung dieser Tragweite wenigstens einen großen Teil der Bürger auf seiner Seite zu haben.

    Sicher, der ursprüngliche Vorstoß der Kommission, Glyphosat für weitere zehn Jahre freizugeben, wurde jetzt auf die Hälfte gekürzt. Doch ein Trost ist das wahrlich nicht – zumindest so lange nicht, wie der Verdacht gegen das Herbizid weitgehend ungeklärt im Raum steht.

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