Die Airbus-Manager können mit ihren Restrukturierungsplänen nicht durchmarschieren. Der europäische Luftfahrtkonzern ist schließlich nicht irgendein Unternehmen. Bei dem Flugzeugbauer verfügt Deutschland über einen Anteil von rund elf Prozent. Und Airbus lebt – gerade im Verteidigungsbereich – von staatlichen Aufträgen. Der Konzern ist also ein Politikum.
Premium Aerotec: Die Belegschaft hat einen Etappensieg errungen
Das macht es für Betriebsräte leichter, zu harte Einschnitte abzublocken, zumal sie wie im aktuellen Fall vor allem die deutschen Werke betreffen. Da sind Arbeitnehmervertreter in der Lage, rasch politische Rückendeckung zu organisieren und dem Airbus-Management Grenzen aufzuzeigen.
Somit haben Gewerkschafter in harten Auseinandersetzungen zumindest einen Etappensieg errungen: Die Airbus-Mächtigen denken noch einmal darüber nach, ob das Augsburger Werk auch nach einer Aufspaltung weiter voll im Airbus-Schoß bleiben darf.
Endet Premium Aerotec wie Osram?
Das wäre aus Augsburger Sicht die beste Lösung, können damit doch sicher am meisten Arbeitsplätze erhalten werden. Wohin eine Abspaltung und der Verkauf eines Werkes führen können, zeigt auf abschreckende Weise der Fall „Osram“. Das Augsburger Lampenwerk wurde aus der Unternehmensfamilie verstoßen und landete beim chinesischen Unternehmen Ledvance. Am Ende wurde der Standort abgewickelt.
Das darf dem Augsburger Luftfahrtwerk nicht passieren.
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