Zum Einstieg des Staates bei der Lufthansa gab es keine Alternative. Die Fluglinie ist für Deutschland systemrelevant, also von überragender Bedeutung für die heimische, exportorientierte Wirtschaft, aber auch für Bürger des Landes, die in die Welt hinaus reisen wollen. Es wäre also einem Komplettversagen des Staates gleich gekommen, die Airline allein den Gesetzen des Marktes zu überlassen. Das würde den Konzern in die Insolvenz treiben und neben einem enormen betriebswirtschaftlichen auch einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden erzeugen.
Der Einstieg des Staats zur Rettung der Lufthansa muss zeitlich begrenzt sein
Die staatlichen Steuer-Milliarden für die Lufthansa sind unausweichlich, weil das Unternehmen bei weitem nicht in der Lage ist, seinen Kapitalbedarf auf dem freien Markt zu stillen. Doch der Einstieg des Staates darf nicht von Dauer sein. Wenn die Lufthansa in etwa drei Jahren wieder abhebt, muss sich der Bund zurückziehen. Der Staat ist nämlich meist nicht der bessere Unternehmer. Im Gegenteil: Wie das abschreckende Beispiel der Bahn zeigt, bekommt es einem Unternehmen auf Dauer nicht gut, wenn Politiker zu sehr mitreden.
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