Von Carl Fürstenberg stammt die Erkenntnis: „Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie Aktien kaufen, und frech, weil sie dann noch Dividende haben wollen.“ Hier irrte der Bankier zum Teil, denn Aktionäre sind meist schlau und ihre Frechheit tut Unternehmen wie VW und Audi gut.
Kontrollinstanz: Anteilseigner stellen Managern unbequeme Fragen
Das zeigte sich während des Diesel-Skandals, als Anteilseigner auf Hauptversammlungen nicht müde wurden, Vorständen den Moral-Spiegel vorzuhalten. Und es schadet Managern nicht, wenn sie sich zumindest einmal im Jahr bei einem Aktionärstreffen von Klimaschützern fragen lassen müssen, warum sie immer größere und schwerere Autos bauen, ja, wann ihre Konzerne endlich umweltbewusstere Wagen fertigen.
Gerade der Diesel-Skandal zeigt: Anbieter wie VW und Audi brauchen mehr Transparenz. Insofern handeln die VW-Herrscher kontraproduktiv, indem sie Audi-Minderheitsaktionäre hinausdrängen und den Autobauer von der Börse nehmen. So sparen sie zwar Kosten, streichen aber Kritik, die unbezahlbar und notwendig für ein Unternehmen wie Audi ist.
Lesen Sie den Artikel zum Kommentar: Warum VW nun die letzten Audi-Aktionäre hinausdrängt
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