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Kommentar: Buchpreisbindung gilt auch für Amazon - und das ist gut so

Kommentar

Buchpreisbindung gilt auch für Amazon - und das ist gut so

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    Mit der Buchpreisbindung wollen die Deutschen ihr Kulturgut Buch schützen. Amazon hat versucht, die Buchpreisbindung zu umgehen.
    Mit der Buchpreisbindung wollen die Deutschen ihr Kulturgut Buch schützen. Amazon hat versucht, die Buchpreisbindung zu umgehen. Foto: Uwe Zucchi (dpa)

    Wer sehr gut Englisch kann, der spart. Den neuen Roman „Geh hin, stelle einen Wächter“ der amerikanischen Autorin Harper Lee gibt es im englischen Original schon für 14,95 Euro zu kaufen. Leser der deutschen Ausgabe zahlen fünf Euro mehr. Woran liegt’s? Buchpreisbindung natürlich!

    Dieses merkwürdige Gesetz, mit dem die Deutschen ihr Kulturgut Buch schützen wollen. Nun hat Amazon einen neuen Trick versucht, die Buchpreisbindung zu umgehen, und ist vor dem Bundesgerichtshof damit aufgeflogen. Aber: Muss das die Leser nicht eigentlich ärgern, die als Konsumenten naturbedingt an niedrigen Preisen interessiert sind?

    Deutschland ist ein Bücherland - auch dank Buchpreisbindung

    Die Antwort hängt immer auch davon ab, was einem die Literatur wert ist. Deutschland ist auch dank Buchpreisbindung ein Bücherland, wie man es weltweit ansonsten nicht findet. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl hält kein anderes nämlich mit, was die Zahl und Vielfalt von Verlagen, Festivals und Buchhandlungen betrifft. Etwa 90.000 Bücher erscheinen jährlich – Bestseller wie Nischenbücher, die einen finanzieren die anderen mit.

    Warum da meckern? Warum etwas verändern? Der Preise wegen? Nur so viel: In der Schweiz wurde die Buchpreisbindung vor Jahren abgeschafft. Die Preise für gute Literatur sind aber keineswegs gesunken. Wer den neuen Roman von Harper Lee lesen möchte, zahlt noch einmal etwa fünf Euro mehr als bei uns.

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