Airbus hat sich in der größten Krise der jüngsten Geschichte der Luftfahrtindustrie am Ende doch noch wacker geschlagen. Zwar sind die wirtschaftlichen Zahlen schlecht, sie hätten aber noch weit schlechter ausfallen können. Wie viel Luft nach unten im Katastrophenjahr 2020 vorhanden war, zeigt der Niedergang des ewigen Airbus-Konkurrenten Boeing. Die Amerikaner litten nicht nur unter der Corona-Delle, sondern zahlten auch eine teure Rechnung für das technische Debakel des Absturz-Fliegers 737 Max. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Boeing konnte im vergangenen Jahr nur 157 zivile Flugzeuge ausliefern, Airbus hingegen 566.
Airbus-Bilanz: Der europäische Luftfahrt-Traum setzt sich auch in der Krise fort
Damit haben die Europäer die Amerikaner wie schon 2019 abgehängt. Der europäische Luftfahrt-Traum setzt sich auch in der Krise – wenn auch auf deutlich geschwächtem Niveau – fort. Deutsche, Franzosen, Spanier und übrigens auch die leider europaabtrünnigen Brexit-Briten bauen zusammen erfolgreicher Flugzeuge als Boeing, was in den 80er und 90er Jahren noch kaum einer zu glauben wagte. Die Europäer produzieren weltweit beliebte Flieger, obwohl die Airbus-Fertigungsstruktur so kompliziert wie Europa selbst ist. Das stellt den eigentlichen Kern des europäischen Luftfahrt-Wunders dar und bildet eine Blaupause für die Wirtschaft in Europa.
Der alte Kontinent bräuchte mehr Industrie-Champions, wie das Wirtschaftsminister Peter Altmaier eingefordert hat. Es ist schade, dass kleingeistige europäische Wettbewerbshüter einen Airbus-Konzern der Schiene, also die Allianz der Bahnsparten von Siemens und des französischen Unternehmens Alstom blockiert haben.
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