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KfW-Kredit für Drogeriekette: Baden-Württemberg will Schlecker helfen

KfW-Kredit für Drogeriekette

Baden-Württemberg will Schlecker helfen

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    Eine geschlossene Filiale der Drogeriekette Schlecker
    Eine geschlossene Filiale der Drogeriekette Schlecker Foto: Malte Christians dpa

    Die Mitarbeiter von Schlecker können hoffen: Baden-Württemberg will dem Insolvenzverwalter helfen,  um einen KfW-Kredit zur Zwischenfinanzierung zu bekommen. Das kündigten Wirtschaftsminister Nils  Schmid und Sozialministerin Katrin Altpeter (beide SPD) in Stuttgart an.

    Mit dem Geld solle eine Transfergesellschaft für zu entlassende Angestellte gegründet werden. Zudem könnte die Firma  damit vorerst ein verkleinertes Filialnetzes weiterbetreiben.

    Transfergesellschaft für die bis zu 12.000 Mitarbeiter

    "Mit der Zwischenfinanzierung könnten wir eine  arbeitnehmerfreundliche Lösung in der Kürze der Zeit möglich  machen, weil dann die Gründung der Transfergesellschaft auf den Weg  gebracht werden kann", erklärten Schmid und Altpeter.  Insolvenzverwalter, Gewerkschaftsvertreter sowie Politiker ringen  seit Tagen intensiv um die Einrichtung einer Transfergesellschaft   für die bis zu 12.000 Beschäftigten, die durch die Schlecker-Pleite  bundesweit von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Die stark defizitäre  Drogeriekette muss nach Aussage des Insolvenzverwalters rund 2400  von mehr als 5400 Filialen schließen. Tausende Beschäftigte würden so ihre Jobs verlieren.

    Andere Länder könnten sich beteiligen

    Das grün-rot regierte Baden-Württemberg hatte bereits vor  einigen Tagen angekündigt, die Zwischenfinanzierung von  Auffanglösungen durch staatliche Bürgschaften absichern zu wollen.  In dem Land ist die Unternehmenszentrale beheimatet, weshalb es der  Ansprechpartner für das Anliegen ist. Andere Länder könnten sich an  der Übernahme der finanziellen Risiken beteiligen.

    Nach Medienberichten benötigt das insolvente Unternehmen rund 70  Millionen Euro, um die Kosten für eine Transfergesellschaft decken  zu können, in der entlassene Angestellte bis zu ein Jahr lang  geschult und bei der Jobsuche unterstützt werden, während sie  sogenanntes Transferkurzarbeitergeld erhalten.

    Die Gewerkschaft Verdi dringt vehement auf die Einrichtung einer  solchen Gesellschaft. Entscheidungen müssen schnell fallen, da die  Beschäftigten nur noch bis Ende März Insolvenzgeld erhalten und  danach arbeitslos wären. Anfang nächster Woche sind neue Gespräche  zwischen dem Insolvenzverwalter und Verdi über die Zukunft von  Schlecker sowie Auffanglösungen für die vom Jobabbau betroffenen  meist weiblichen Mitarbeiter geplant. Bundes- und Landesregierungen  sind in die laufenden Verhandlungen auf verschiedenen Ebenen eng  eingebunden. dpa

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