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Keine Kippe während der Arbeitszeit: Verbände wollen Raucherpause in Unternehmen verbieten

Keine Kippe während der Arbeitszeit

Verbände wollen Raucherpause in Unternehmen verbieten

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    Die Luft für Raucher wird immer dünner: Wirtschaftsverbände wollen die Kippenpause während der Arbeit streichen.
    Die Luft für Raucher wird immer dünner: Wirtschaftsverbände wollen die Kippenpause während der Arbeit streichen. Foto: Erwin Wodicka

    In den meisten Firmen ist das Rauchen im Büro längst ein Tabu. Die Unternehmensverbände wollen nun noch einen Schritt weiter gehen und das Zigarrettenrauchen während der Arbeitszeit generell verbieten.

    Rauchen soll nur noch in der Mittagspause und nach Feierabend erlaubt sein, fordert der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven. Ihm geht es auch ums Geld, denn Raucherpausen sind angeblich für die Firmen teuer. Mit dem blauen Dunst soll Schluss sein, verlangte er in der "Bild"-Zeitung (Freitag).

    Der Arbeitsablauf in den Betrieben werde durch häufige Unterbrechungen empfindlich gestört. Außerdem könnten sich Nichtraucher - die weniger Pausen nehmen - gegenüber den rauchenden Kollegen benachteiligt fühlen, befürchtet die Chefin des Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft (UMW), Ursula Frerichs. "Es kann nicht sein, dass Nichtraucher bestraft werden", sagte sie der Zeitung.

    Raucherpausen kosten Arbeitgeber viel Geld

    Vor allem aber soll der Rauch-Verzicht auch Geld sparen. Selbst bei nur drei fünfminütigen Zigarettenpausen am Tag koste ein Raucher seinen Arbeitgeber im Jahr deutlich über 2000 Euro, rechnet der BVMW vor. "Und viele kommen mit drei Zigaretten nicht aus."

    Einer 2009 vom Deutschen Krebsforschungszentrum veröffentlichten Studie der Universität Hamburg zufolge kosten die Kippenpausen deutsche Unternehmen im Jahr mehr als 28 Milliarden Euro - das ist allerdings nur ein kleiner Teil der Kosten, die durch Rauchen für die Gesellschaft insgesamt anfallen.

    Gewerkschaften reagieren mit Unverständnis

    Von den Gewerkschaften hagelt es trotzdem deutliche Kritik: "Die Behauptung, Raucherpausen würden den Arbeitsablauf stören oder gar den Betrieb lahmlegen, ist geradezu grotesk", sagt Annelie Buntenbach aus dem Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Die "Arbeitshetze" habe so zugenommen, dass Pausen immer nötiger würden.

    Verdi-Rechtsexpertin Kerstin Jerchel sieht sogar den Betriebsfrieden in Gefahr: "Die bereits gelebte Praxis, mit Hilfe von Betriebsvereinbarungen Rauchpausen zu regeln, ist sinnvoll und hat sich bewährt."

    Arbeitnehmer haben kein Recht auf eine Raucherpause

    Deutschen Arbeitnehmer haben kein Recht auf eine Raucherpause. Die Kippe zwischendurch gilt - anders als der Kaffee in der Büroküche - nicht als zulässige Arbeitsunterbrechung. "Entscheidungen über Rauchverbote und den Nichtraucherschutz muss jedes Unternehmen selbst treffen", betont aber die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Eine gesetzliche Regelung über das bereits geltende Maß hinaus sei überflüssig. dpa/AZ

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