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Keine Fusion: Aldi Nord und Aldi Süd wollen in Zukunft enger zusammen arbeiten

Keine Fusion

Aldi Nord und Aldi Süd wollen in Zukunft enger zusammen arbeiten

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    Aldi Nord und Aldi Süd wollen in Zukunft in Bereichen wie zum Beispiel dem Einkauf und dem Marketing enger zusammenarbeiten.
    Aldi Nord und Aldi Süd wollen in Zukunft in Bereichen wie zum Beispiel dem Einkauf und dem Marketing enger zusammenarbeiten. Foto: dpa (Symbolbild)

    Aldi Süd und Aldi Nord, seit 1961 getrennte Unternehmen, prüfen einem Bericht des Managermagazinszufolge, ihren Einkauf zusammenzulegen. In einem ersten Schritt würden bestimmte Waren gemeinsam beschafft - in Zukunft könnte dann sogar eine gesellschaftsrechtliche Verflechtung erfolgen, berichtete das Blatt am Donnerstag unter Berufung auf das Protokoll einer Sitzung ranghoher Aldi-Manager. Letzteres wiesen die beiden Unternehmen klar zurück: Eine Fusion sei "weder geplant oder beabsichtigt".

    Aldis wollen in Zukunft enger kooperieren

    Die beiden Gruppen "arbeiten als Schwesterunternehmen traditionell schon immer sehr eng zusammen", erklärten Aldi Süd und Aldi Nord. Dies betreffe etwa den Einkauf oder das Marketing. " Selbstverständlich arbeiten wir kontinuierlich an einer Optimierung dieser seit jeher gepflegten und etablierten Kooperation. Diesen laufenden Prozess intensivieren wir seit Jahren." Ziel sei es, so die Marktposition weiter zu festigen.

    Deutschlands erster Discounter: Das ist Aldi

    Seinen Ursprung hat Aldi im elterlichen Feinkostgeschäft in Essen. Gemeinsam mit seinem Bruder Karl übernahm Theo Albrecht 1946 den Laden.

    Sie setzten von Anfang an auf Qualität und kleine Preise: Deutschlands erster Discounter war geboren. So steht der Firmenname Aldi für Albrecht-Diskont.

    Die beiden Albrecht-Brüder teilten sich Deutschland in den 60er Jahren auf: Karl war für Aldi Süd in Süddeutschland und Theo Albrecht für Aldi Nord in Norddeutschland zuständig.

    Aldi Süd ist in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie dem südlichen Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Hessen zu finden.

    Aldi Süd besteht nach eigenen Angaben aus 31 Regionalgesellschaften mit über 1830 Filialen. Aldi ist auch im Ausland zu finden, etwa in Österreich, wo die Geschäfte unter dem Namen Hofer firmieren.

    Über die beiden Brüder drang nie viel an die Öffentlichkeit. Nach Recherchen des Forbes- und des Manager Magazins war Theo Albrecht aber der zweitreichste Deutsche und hatte ein Vermögen von rund 17 Milliarden Euro. Auf Platz eins: sein Bruder.

    Theo Albrecht wurde 1971 entführt und blieb 17 Tage lang gefangen. Nachdem die Entführer sieben Millionen Mark erhalten hatten, kam Albrecht frei. Er starb 2010 an den Folgen eines schweren Sturzes. Seine Kinder arbeiten auch bei Aldi Nord.

    Das Geld, das Aldi zur Verfügung steht, ist in Stiftungen gebunden. So soll die Firma auch nach dem Tod der Gründer fortgeführt werden können.

    Karl Albrecht stirbt am 21. Juli 2014 im Alter von 94 Jahren.

    Das "Managermagazin" zitierte aus dem Sitzungsprotokoll vom November 2017, sämtliche Leistungen im Einkauf und in den "Dienstleistungsabteilungen Qualitätswesen, Corporate Responsibility, Werbung, Logistik usw." sollten künftig nur noch einmal erbracht werden. Das Projekt "Kooperation Aldi Nord - Aldi Süd" habe das Ziel, den Abstimmungsaufwand sowie strukturelle und personelle Doppelungen zu reduzieren und damit die Effizienz zu steigern, zitierte das "Managermagazin" weiter.

    Aldi Süd und Nord dementieren Fusion

    "Perspektivisch sollte dann auch über weitere organisatorische Schritte der Kooperation nachgedacht werden." Doch Aldi Süd und Aldi Nord erklärten dazu: Eine Fusion sei weder aus der Kooperation folgend noch aus sonstigen Überlegungen geplant oder beabsichtigt. Auch eine Reduzierung des Personalbedarfs folge aus der Zusammenarbeit nicht, stellten die Unternehmen klar. Aldi Süd und Aldi Nord seien "wachsende Unternehmensgruppen", die weiterhin Fachkräfte benötigten.

    Der Discounter Aldi Süd will seine insgesamt mehr als 1860 Filialen im Süden und Westen Deutschlands bis zum Jahr 2019 modernisieren.
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    Der Aldi-Süd-Kunde wird seinen Laden bald kaum wiedererkennen: Tageslicht und Holzverkleidungen sind angesagt. Bald soll jede Aldi-Süd-Filiale so aussehen.

    Die Söhne des Aldi-Gründers Karl Albrecht, Karl und Theo, hatten 1945 die Albrecht KG gegründet. 1961 beschlossen sie, getrennte Wege zu gehen - der Legende nach wegen des Streits, Zigaretten ins Sortiment aufzunehmen. Theo Albrecht übernahm die nördlichen Filialen und verkaufte Zigaretten, Karl die in Süd- und Westdeutschland. Bei Aldi Süd gibt es erst seit 2003 Zigaretten im Angebot. (AFP)

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