Rotes Leder, schwarze Peitschen - und das in der Fußgängerzone: Die Beate-Uhse-Shops haben Sex-Artikel sichtbar gemacht, wenn auch lange nicht aus der Schmuddelecke geholt. Doch nun ist auch Beate Uhse im digitalen Zeitalter angekommen: Der Beate-Uhse-Katalog wird eingestellt, teilte das Unternehmen Anfang Februar in Hamburg mit. Er erscheint am Valentinstag zum letzten Mal.
Beate Uhse will weg vom Schmuddel-Image
Beim Erotik-Konzern kriselt es schon länger. Nun zieht er sich aus dem klassischen Kataloggeschäft zurück. Rückläufige Umsätze im Kataloggeschäft und in einem Teil der Filialen führten zu herben Verlusten. Der Vorstand habe eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Marke neu auszurichten. 16 der 78 Shops werden geschlossen. Zusammen mit anderen Maßnahmen gehen rund 150 von knapp 600 Arbeitsplätzen bei Beate Uhse verloren.
Wie Beate Uhse in einer Pressemitteilung erklärt, soll die Trennung vom Katalog helfen, die dadurch eingesparten finanziellen Ressourcen verstärkt für Werbung und Marketing des Onlineverkaufs zu verwenden. Man wolle stärker mit "personalisierten Produktangeboten" arbeiten und die Fernsehwerbung ausweiten.
Auch wolle man mehr auf die Sozialen Medien setzen. Zur neuen Strategie gehören ebenso neue Läden, die das Unternehmen eröffnen will. Es sollen helle, saubere und ansprechende Boutiquen in zentraler Lage sein. Hauptsache weit weg vom Schmuddel-Image. AZ, dpa