Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Kaufhauskette muss sparen: Karstadt verkleinert Sortiment

Kaufhauskette muss sparen

Karstadt verkleinert Sortiment

    • |
    Computer und CDs gehören demnächst nicht mehr zum Karstadt-Angebot und in den Moderegalen schrumpft das Sortiment. Der Warenhauskonzern kämpft nach den Worten seines Chefs Andrew Jennings beim Umbau nach der Insolvenz mit konjunkturellem «Gegenwind».
    Computer und CDs gehören demnächst nicht mehr zum Karstadt-Angebot und in den Moderegalen schrumpft das Sortiment. Der Warenhauskonzern kämpft nach den Worten seines Chefs Andrew Jennings beim Umbau nach der Insolvenz mit konjunkturellem «Gegenwind». Foto: Bodo Marks dpa

    Computer und CDs gehören demnächst nicht mehr zum Karstadt-Angebot und in den Moderegalen schrumpft das Sortiment. Der Warenhauskonzern kämpft nach den Worten seines Chefs Andrew Jennings beim Umbau nach der Insolvenz mit konjunkturellem "Gegenwind".

    Karstadt-Chef: "Viel zu breites Sortiment"

    Die Warenhauskette Karstadt dünnt ihr Angebot aus. "Wir hatten zu lange ein viel zu breites Sortiment", sagte Firmenchef Andrew Jennings der "Financial Times Deutschland" (FTD, Mittwoch). Innerhalb von 18 Monaten sollen die Abteilungen für Unterhaltungselektronik aufgelöst werden. Außerdem will Karstadt das Modesortiment um ein Fünftel verkleinern und die Zahl der Lieferanten soll entsprechend sinken. Die Buchabteilungen in den Karstadt-Häusern kämen auf den Prüfstand, sagte Jennings.

    Die für das Warenhausgeschäft wichtige Wintersaison sei wegen des insgesamt warmen Wetters "extrem schwierig" verlaufen, sagte Jennings. "Dieses Jahr wird ein hartes Jahr, keine Frage", sagte er. Die Neuausrichtung des 2010 aus der Insolvenz geretteten Unternehmens werde vier bis fünf Jahre, wenn nicht länger dauern, hatte Jennings schon früher angekündigt. "Selbst wenn wir Rückenwind hätten, würden wir unsere Ziele nicht über Nacht erreichen. Wir haben aber keinen Rückenwind. Wir haben Gegenwind", sagte er in dem FTD-Interview. Das wirtschaftliche Umfeld sei schwierig.

    Von den Modernisierungen ist noch nicht viel zu sehen

    Im vergangenen Sommer hatte Jennings angekündigt, die Warenhäuser modernisieren zu wollen, ihr Profil zu schärfen und das Geschäftsmodell zu vereinfachen. Was dies genau bedeuten soll, war bislang aber unklar. In gut 20 Karstadt-Filialen wurden die Verkaufsräume renoviert. Konkrete Veränderungen waren ansonsten kaum erkennbar.

    Jennings will nun voll in die Optimierung des Sortiments einsteigen: Künftig werde jedes Jahr das gesamte Sortiment bis auf die Ebene der einzelnen Marke auf Rentabilität überprüft. Sortimentsbereiche oder Marken, die beim Kunden nicht ankommen, sollen so schneller als bisher ausgelistet werden. "Das wurde bei Karstadt bisher nicht gemacht", sagte der Manager. Für die Lieferanten seien die Zahlungsziele um 30 Tage verlängert worden. Damit würden sie europäischen Standards angepasst.

    Karstadt: Großer Kostenblock im Herbst

    Ein großer Kostenblock kommt auf Karstadt im Herbst zu, wenn der Sanierungstarifvertrag ausläuft und rund 50 Millionen Euro mehr Löhne und Gehälter gezahlt werden müssen. Dies sei in den Budgetplanungen berücksichtigt, hatte Jennings Anfang Februar der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt, auch ansonsten sei das Unternehmen auf positivem Kurs und habe den vollen Rückhalt des Eigentümers Nicolas Berggruen.

    Ziel des Umbauprozesses sei eine Fokussierung, sagte Jennings der FTD: "Wir werden nicht mehr Unmengen, sondern die richtigen Produkte anbieten." Schon in diesem Herbst und erst recht im Frühjahr 2013 werde bei Karstadt ein "dramatischer Wandel" erkennbar sein.

    Karstadt betreibt aktuell 86 Waren- und 26 Sporthäuser und das Internetportal Karstadt.de. Das Unternehmen beschäftigt rund 25 000 Mitarbeiter. Etwa 1,5 Millionen Menschen besuchen nach Firmenangaben täglich die Filialen des Konzerns. dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden