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Kampfflugzeuge: Eurofighter meldet Bestellung von 28 Kampfjets durch Kuwait

Kampfflugzeuge

Eurofighter meldet Bestellung von 28 Kampfjets durch Kuwait

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    Kuwait sorgt mit der Bestellung von 28 Eurofightern für eine Überraschung.
    Kuwait sorgt mit der Bestellung von 28 Eurofightern für eine Überraschung. Foto: Pitt Schurian

    Im Emirat Kuwait leben nur 3,8 Millionen Menschen. Staatsoberhaupt ist Scheich Sabah Al-Ahmad Al-Jaber Al-Sabah. Das Land grenzt an den politisch ins Chaos gefallenen Irak und ist in etwa so groß wie Rheinland-Pfalz. Im Erb-

    Eurofighter stechen in Kuwait US-Wettbewerber Boeing aus

    Das vor allem von Einnahmen aus dem Ölgeschäft gut lebende Land leistet sich jetzt etwas und sorgt damit für eine Überraschung. Denn die Herrscher des reichen Mini-Staates wollen nach Informationen unserer Zeitung aus mehreren gut unterrichten Quellen 28 Eurofighter-Kampfflugzeuge für rund acht Milliarden Euro kaufen. Das jahrelange Werben der Europäer – im Fachjargon „Kampagne“ genannt – würde so doch noch Wirkung zeigen. Nach Rückschlägen im Exportgeschäft hatten viele Beobachter schon nicht mehr mit einem solchen Großauftrag gerechnet. Am Eurofighter-Konsortium sind vier Länder beteiligt: Großbritannien hat mit 160 Maschinen am meisten Flugzeuge abgenommen. Es folgen die Deutschen (143), Italien (96) und Spanien (73). Der europäische Airbus-Konzern hält 46 Prozent an dem Kampfflugzeug-Unternehmen.

    In Süddeutschland ballt sich die Rüstungsindustrie

    Die Bezeichnung MBDA für die Rüstungsfirma ist das Resultat der Konzentration der Branche in Europa.

    Nach dem Ende des Kalten Krieges und damit knapper werdender Verteidigungsbudgets ging zunächst die französische Lenkflugkörper-Firma Matra Défense mit dem britischen Konkurrenten BAe Dynamics zusammen. So erklären sich die ersten drei Buchstaben M, B und D des Unternehmensnamens.

    Später kam die italienische Firma Alenia Marconi Systems hinzu. So war das Kürzel MBDA perfekt. Als die Deutschen mitmachten, fiel die Entscheidung, den Namen einfach so zu lassen. In Schrobenhausen sagen Mitarbeiter spaßeshalber, das "A" stünde für "Alemania". Europa ist eben eine komplizierte Angelegenheit.

    MBDA Deutschland mit Hauptsitz im oberbayerischen Schrobenhausen gehört seit 2006 zum europäischen MBDA-Konzern, der 2014 einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro erzielt hat und rund 10 000 Mitarbeiter beschäftigt.

    In Deutschland sind 1300 Frauen und Männer in Schrobenhausen, Ulm und Aschau am Inn für MBDA tätig. Der deutsch-französisch-spanische Airbus-Konzern ist zusammen mit einer britischen Firma größter Anteilseigner des europäischen Luftverteidigungs- und Flugabwehr-Unternehmens.

    MBDA stellt Waffen etwa für das europäische Kampflugzeug Eurofighter her, an dessen Bau auch das Augsburger Luftfahrtwerk von Premium Aerotec beteiligt ist.

    Und MBDA liefert Lenkflugkörper für den Kampfhubschrauber Tiger, der von Airbus Helicopters in Donauwörth gebaut wird.

    In Süddeutschland sitzen viele der deutschen Rüstungsunternehmen. Zwischen Ulm, Augsburg, Donauwörth, Manching und Schrobenhausen ist eines der größten Zentren der Verteidigungsbranche in Europa entstanden. Dorthin wurden von Airbus (früher EADS) von München aus immer mehr Arbeitsplätze verlagert. (sts)

    Das Exportgeschäft gestaltete sich bisher schwierig. Die Eurofighter-Manager kämpfen hier vor allem gegen harte und erfolgreiche Konkurrenten aus Frankreich und den USA. In Kuwait scheint es den Europäern unter Führung der Italiener gelungen zu sein, vor allem den US-Wettbewerber Boeing auszustechen, der zuvor Kampfflugzeuge an das Emirat geliefert hat.

    Eurofighter im Nahen Osten beliebt - gute Nachrichten für Augsburg und Manching

    Der europäische Erfolg ist bemerkenswert, weil Kuwait militärisch eng mit den Amerikanern verbunden ist. Aber im Nahen Osten scheint der Eurofighter immer besser anzukommen: Saudi-Arabien hat 72 und Oman zwölf Flieger gekauft. In anderen Regionen der Welt hat sich außerhalb des Konsortiums nur Österreich für den

    In Augsburg wird das Rumpfmittelteil des Eurofighters gebaut und in Manching endmontiert. Wie unsere Zeitung berichtet hatte, würde die Eurofighter-Produktion in

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