Tomaten mögen es warm und brauchen viel Sonne. Tomaten wachsen im Sommer – im Garten oder auf dem Balkon. Soweit so gut. Deshalb müssen Tomaten in den dunklen Wintermonaten aus südlichen Ländern importiert werden. Das stimmt ab sofort jetzt nicht mehr so ganz: Denn der oberbayerische Familienbetrieb Gemüsebau Steiner hat das deutschlandweit erste LED-Gewächshaus in Emmerting (Landkreis Altötting) eröffnet. „Mit diesen neu entwickelten Lampen können wir die geringeren Sonnenstunden in den Wintermonaten kompensieren und erreichen so eine längere, intensivere Reifezeit für unsere Tomaten“, berichtet Geschäftsführer Wolfgang Steiner.
Der Betrieb experimentiert laut Vertriebsmitarbeiter Richard Kinzl bereits seit zwei Jahren mit künstlichem Licht. Das größte Problem der konventionellen Technik war aber stets der hohe Energieverbrauch. Die LED-Lampen brachten schließlich den gewünschten Erfolg.
Tomaten aus Oberbayern werden nur ergänzend bestrahlt
Sie verbrauchen 38 Prozent weniger Energie als übliche Lampen. Und: „Wir können die Wellenlänge des Lichts optimal für das Pflanzenwachstum einstellen“, erklärt Kinzl. Auch die Bewohner von Emmerting profitierten von der neuen LED-Technik. „Durch die Wärmeleitung zum Gewächshaus der Steiners können künftig viele Haushalte der Alztal-Gemeinde kostengünstig mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Betriebs.
Vegetarier, Veganer, Frutarier: Wer isst eigentlich was?
Vegetarier verzichten bei ihrer Ernährung auf Fleisch bzw. auf alle Lebensmittel, für die ein Tier sterben musste. In Deutschland leben rund 3,7 Prozent der Bevölkerung vegetarisch.
Flexitarier wollen gegen die Massentierhaltung protestieren - allerdings ohne ganz auf Fleisch zu verzichten. Die Flexitarier achten verstärkt darauf, was für Fleisch ihnen auf den Teller kommt.
Die Pescetarier: Fleisch nein, Fisch ja! Daher leitet sich auch ihr Name ab: Das italienische "pesce" bedeutet Fisch. Ihr Hauptanliegen ist es, ein Zeichen gegen unwürdige Haltung von Landtieren zu setzen.
Der Rohköstler verzichtet darauf, sein Essen zu kochen. Rohkost kann vegetarisch sein, muss es aber nicht. Wichtig ist nur das fehlende Erhitzen der Lebensmittel.
Veganer lehnen alle Lebensmittel aus tierischer Herkunft ab. Damit wollen sie ein Zeichen gegen das Ausnutzen von Nutztieren setzen. Der Veganer verzichtet also nicht nur auf Fleisch, sonder auch auf alle anderen Lebensmittel, die von Tieren stammen.
Frutarier ernähren sich nur von pflanzlichen Lebensmitteln. Hinzu kommt aber, dass für ihr Essen die Pflanze nicht beschädigt werden darf. Kartoffeln und Rüben dürfen nicht gegessen werden, weil bei der Ernte die ganze Pflanze zerstört wird.
Freeganer versuchen kostenlos zu leben und sich auch kostenlos zu ernähren. Sie suchen beispielsweise in Supermarktabfällen nach abgelaufenen Joghurts oder Obst. Die meisten von ihnen leben zusätzlich vegetarisch. Mit ihrer Lebensweise wollen die Freeganer auf Verschwendung, Überfluss und vor allem auf die weltweite Armut hinweisen.
Man dürfe sich allerdings nicht vorstellen, dass die Tomaten die ganze Zeit künstlich bestrahlt werden, sagt Kinzl. Sondern „nur ergänzend, wenn das natürliche Licht nicht ausreicht“. Das sei etwa bis März notwendig. Danach produziert das Unternehmen Kinzl zufolge in dem neuen Gewächshaus weiter Tomaten – ohne LED-Lampen.
Deshalb sind die regionalen "Wintertomaten" teurer als die Konkurrenz aus dem Ausland
4,5 Hektar umfasst das neue Gewächshaus, jährlich werden dort etwa 1800 Tonnen Tomaten geerntet. Der Mitteilung zufolge belaufen sich die Investitionskosten auf etwa zwölf Millionen Euro. Unter anderem die sind laut Kinzl dafür verantwortlich, dass die regionalen „Wintertomaten“ teurer werden als die Konkurrenz aus dem Ausland. Wie viel mehr kann der Vertriebsmitarbeiter aufgrund der fehlenden Erfahrungen allerdings noch nicht sagen. Ab Jahresende sollen die „Wintertomaten“ in allen Rewe- und Pennymärkten in Bayern zu finden sein. Erkennbar sind sie an einem Aufkleber mit der Aufschrift „Winterernte“.
Gemüsebau Steiner baut bereits seit dem Jahr 2014 nach den Kriterien von „Geprüfte Qualität für Bayern“ regionale Tomaten, Paprika und Erdbeeren an. Seine Produkte verkauft der oberbayerische Familienbetrieb exklusiv an bayerische Rewe- und Pennymärkte. Im vergangenen Jahr eröffnete das Unternehmen zudem ein 60.000 Quadratmeter umfassendes neues Gewächshaus, in dem es ausschließlich Bio-Produkte anbaut.
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