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Jahresprognose gesenkt: Kuka-Vorstände bleiben im Amt

Jahresprognose gesenkt

Kuka-Vorstände bleiben im Amt

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    Krise bei Roboterhersteller Kuka verschärft sich
    Krise bei Roboterhersteller Kuka verschärft sich Foto: DPA

    Augsburg (dpa) - Die Vorstände des angeschlagenen Roboter- und Anlagenbauers Kuka bleiben nach Informationen aus Kreisen im Amt. Eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung am Montag, auf der Großaktionär Grenzebach die Ablösung von Vorstandschef Horst Kayser und Finanzchef Matthias Rapp betreiben wollte, endete mit einem Friedensschluss, wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aus dem Umfeld des Unternehmens erfuhr.

    Die Diskussion über die Personalia dauerte demnach mehrere Stunden, über die Hintergründe des Meinungsumschwungs war vorerst nichts zu erfahren. Weder Kuka noch Grenzebach wollten sich auf Anfrage zu den Ergebnissen der Sitzung äußern.

    Die Unstimmigkeiten zwischen dem Management und dem Großaktionär haben eine längere Vorgeschichte: Der Kuka-Vorstand hatte das Familienunternehmen Ende vergangenen Jahres selbst als Ankeraktionär an Bord geholt. Durch stetige Anteilszukäufe - mittlerweile hält Grenzebach knapp 30 Prozent - wurde der Mittelständler der Kuka- Führung aber zu mächtig. Sie versuchte, den neuen Hauptaktionär aus dem Aufsichtsrat fernzuhalten. Das Ansinnen misslang, Grenzebach sitzt nun seit Ende April mit zwei Vertretern im zwölfköpfigen Kontrollgremium.

    Zwei französische Standorte werden geschlossen

    Außerdem teilte der Konzern am Montag mit, dass die beiden französischen Anlagenbau- Standorte in Tours und Montigny Le Bretonneux geschlossen werden. Betroffen sind 144 Mitarbeiter, für die ein Sozialplan erstellt wird. Bestehenbleiben soll der Roboter-Standort in Villebon sur Yvette. Hier soll der Fokus verstärkt auf Roboter für Anwendungen außerhalb der Autoindustrie gerichtet werden.

    Jahresprognose gesenkt

    Die geschäftliche Lage des Roboter- und Anlagenbauers hat sich im zweiten Quartal weiter zugespitzt. Das Unternehmen senkte daraufhin die Prognose für das Gesamtjahr. Inklusive Restrukturierungskosten erwarten die Augsburger nun ein "deutlich negatives" Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), nachdem sie bislang mindestens von einer schwarzen Null ausgegangen waren.

    Kuka hatte die Autoflaute mit voller Wucht zu spüren bekommen, weil die Hauptabnehmer in der schwächelnden Branche sitzen. Im zweiten Quartal führte das zu einem Umsatzschwund gegenüber dem ohnehin schon schwachen ersten Quartal von 16 Millionen Euro auf 211 Millionen Euro. Der Auftragseingang nahm um 40 Millionen auf 253 Millionen Euro ab. Das EBIT verschlechterte sich binnen dreier Monate von plus 0,2 auf minus 23 Millionen Euro. Unter anderem Rückstellungen für Restrukturierungen ließen den Verlust unterm Strich von 1,8 auf 34 Millionen Euro anschwellen.

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