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Interview: Opels lebenslange Garantie - wo ist der Haken?

Interview

Opels lebenslange Garantie - wo ist der Haken?

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    Opel-Schild.
    Opel-Schild. Foto: DPA

    Was halten Sie als Verbraucherschützer vom neuen, lebenslangen Garantieversprechen Opels?

    Maurer: Ich glaube, das ist grundsätzlich eine gute Sache. Allerdings hat sie auch einige Haken.

    Die da wären?

    Maurer: Natürlich ist es für Autofahrer schön, wenn ein Hersteller die Garantieleistung verbessert. Weniger schön ist es jedoch, wenn das an die Bindung einer Vertragswerkstätte gekoppelt ist. Das schränkt die Wahl der Werkstatt drastisch ein und verstößt möglicherweise sogar gegen die Gruppenfreistellungsverordnung der Europäischen Union, in der genau dies gefordert wird.

    Stört Sie noch etwas?

    Maurer: Ja, die lebenslange Gewährleistung für Neuwagen ist an gewisse Spielregeln gebunden. So muss sie beim Weiterverkauf des Neufahrzeugs vom nächsten Käufer speziell abgelöst werden. Das ist bisher bei Garantieleistungen nicht üblich. Außerdem ist noch nicht klar, inwiefern weitere Käufer die Leistungen in Anspruch nehmen können.

    Auch der Begriff "lebenslang" ist seltsam definiert. Die Rede ist von 160 000 Kilometern. Solche Strecken legen manche Autofahrer in zwei Jahren zurück.

    Maurer: Genau. Lebenslang hieße in diesem Fall für das entsprechende Auto nur zwei Jahre. Durchschnittlich fahren

    Wie lange gewähren denn andere Hersteller Garantie?

    Maurer: Im Schnitt sind es zwei Jahre oder 100 000 Kilometer. Gegen Durchrostung bietet aber Mercedes beispielsweise sogar 30 Jahre.

    Ist die Opel-Garantie unter dem Strich nur ein Marketing-Gag?

    Maurer: Nein, ich finde es ist mehr als das. Klar, jedes Garantieversprechen eines Autoherstellers kommt aus der Marketing-Ecke. Denn damit wird signalisiert, gute Produkte mit einer langen Lebensdauer anzubieten. Aber das Angebot von Opel kann sich schon sehen lassen.

    Interview von Josef Karg

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