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Insolvenz der Großbäckerei: Müller-Brot hofft auf Neustart - Entscheidung am Montag

Insolvenz der Großbäckerei

Müller-Brot hofft auf Neustart - Entscheidung am Montag

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    Am kommenden Montag  wird die zuständige Gesundheitsbehörde eine weitere Kontrolle der Produktionsanlage von Müller-Brot durchführen.
    Am kommenden Montag wird die zuständige Gesundheitsbehörde eine weitere Kontrolle der Produktionsanlage von Müller-Brot durchführen. Foto: dpa

    Nach Insolvenz und Produktionsstopp steht die Großbäckerei Müller-Brot vor einem Neustart. Am kommenden Montag seien die Gesundheitsbehörden zu einer Prüfung der Anlagen in Neufahrn eingeladen, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter, Hubert Ampferl. Im Fall eines positiven Votums soll kurz darauf die Produktion wieder anlaufen.

    Insolvenzverwalter glaubt an den Neustart ab Montag

    Das Unternehmen hatte wegen schwerwiegender Hygienemängel Ende Januar 2012 den Betrieb einstellen müssen, zahlreiche Handels-Kunden sprangen ab. Am 16. Februar musste Müller-Brot schließlich Insolvenz anmelden. Einen Tag später scheiterte ein Versuch, die Betriebsgenehmigung wieder zu erlangen. Die Fabrik war den Kontrolleuren noch nicht sauber genug.

    In den vergangenen Wochen hatten Mitarbeiter sowie beauftragte Firmen unter Hochdruck die zur Wiederzulassung nötigen Umbau- und Reinigungsarbeiten erledigt. Nach Angaben Ampferls sind damit in den Zentralbereichen der Produktion alle Auflagen erfüllt, die die Gesundheitsbehörden nach der letzten Prüfung am 17. Februar auferlegt hatten. Wenn die staatlichen Prüfer am Montag die Genehmigung erteilen, könne bereits kurze Zeit später die Produktion von Semmeln, Brezn, Brot wieder aufgenommen werden.

    Investor soll die Existenz von Müller-Brot langfristig sichern

    Hygiene-Mängel: So werden Lebensmittel überwacht

    Die staatliche Lebensmittelüberwachung soll sicherstellen, dass Lebensmittelhersteller die Vorgaben auch einhalten und Verstöße unterbinden.

    In Bayern überwachen die Landratsämter und Städte laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung rund 200.000 Betriebe.

    Betriebskontrollen würden grundsätzlich ohne Vorankündigung durchgeführt.

    Wie oft und wie genau die Kontrolleure prüfen, hängt vom Risiko ab: Wer leicht verderbliche oder Babynahrung anbietet oder schon negativ aufgefallen ist, wird häufiger unter die Lupe genommen.

    Dazu kommen Überwachungsprogramme der EU und des Bundes, saisonal wechselnde Schwerpunkte und Kontrollen nach Verbraucherbeschwerden.

    Die Kontrolleure besichtigen Betriebe, nehmen Proben und prüfen die Unterlagen.

    Bei fahrlässigen Verstößen gibt es eine Verwarnung oder Geldbußen, bei schweren Fällen drohen Geldstrafen, Haft und Betriebsschließung.

    Das Unternehmen kann auch zum Rückruf eines Produkts und zur öffentlichen Warnung in den Medien verpflichtet werden.

    Von den 64 054 Lebensmittelproben, die das Landesamt im Jahr 2010 untersuchte, waren 7085 oder 11 Prozent beanstandet worden - davon 309 wegen gesundheitlicher Risiken.

    Dabei ging es in 217 Fällen um Fleisch.

    "Die Mitarbeiter von Müller-Brot haben in den vergangenen Wochen mit unglaublichem Engagement auf den kommenden Montag hingearbeitet", sagte Ampfer. "Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass wir am Montag die Freigabe erhalten."

    Bis Ende März muss nun aber eine Investorenlösung gefunden werden, um die Existenz von Müller-Brot langfristig zu sichern. Zuletzt hieß es, dass es Gespräche mit mehreren Interessenten zur kompletten Übernahme von Produktion und Filialnetz gebe. Daneben liefen aber auch Gespräche mit Interessenten nur für das Filialnetz oder einzelne Filialen. AZ, dpa

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