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Insolvenz: Neue Hoffnung für Schlecker: Berggruen ist interessiert

Insolvenz

Neue Hoffnung für Schlecker: Berggruen ist interessiert

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    Schlecker führt derzeit einen Kampf ums Überleben.
    Schlecker führt derzeit einen Kampf ums Überleben. Foto: dpa

    Die Zukunft der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker hängt maßgeblich von der Entscheidung der Gläubiger ab. Am heutigen Freitag treffen sich die drei größten: Die Kreditversicherung Euler Hermes, die Lieferantengruppe Markant Finanz AG und die Agentur für Arbeit in Ulm werden beraten, ob der Verkauf des ganzen Unternehmens oder die Veräußerung einzelner Teile mehr Geld abwirft.

    Berggruen macht den Mitarbeitern neue Hoffnung

    Neben einer Zerschlagung kann der Gläubigerausschuss jedoch auch das Fortbestehen von Schlecker beschließen. In diesem Punkt gibt es für die noch verbliebenen 13 500 Mitarbeiter inzwischen neue Hoffnung: Die Investorengruppe Berggruen-Holdings interessiert sich Medienberichten zufolge für Schlecker. Wer ist Nicolas Berggruen?

    Berggruen sei erst vor zwei Wochen in den Investorenprozess eingestiegen. Dies berichten die "Stuttgarter Nachrichten". Er sei an dem gesamten Konzern interessiert und biete einen Kaufpreis zwischen 100 und 150 Millionen Euro. Ein Geschäftskonzept liege dem Hauptgläubiger Euler Hermes bereits vor. Weder die Insolvenzverwaltung noch eine Berggruen-Sprecherin äußerten sich am Donnerstag zu dem Bericht.

    An diesem Freitag dürfte sich bei der Sitzung des Gläubigerausschusses entscheiden, ob der Vorschlag des Investors angenommen werde. Ein bindendes Angebot der Berggruen-Holdings liege jedoch noch nicht vor.

    Bis jetzt wurde kein Investor gefunden

    Konkursverwalter Arndt Geiwitz hat auch auch vier Monate nach dem Insolvenzantrag bisher keinen Geldgeber finden können.  Jeden Tag fährt die Kette Verluste ein, nur ein risikofreudiger Investor könnte jetzt noch helfen. Die Gläubiger könnten nun auch die Zerschlagung beschließen. Noch vorhandene Filetstücke würden verkauft, wenn  Schlecker in seine Einzelteile zerlegt wird. Der Großteil der deutschen Filialen würde dann wohl geschlossen. Schlecker-Übernahme bedeutet Risiko für Investoren

    Die Sitzung des Gläubigerausschusses wird hinter verschlossenen Türen stattfinden, auch der genaue Zeitpunkt wurde nicht bekanntgegeben. Geiwitz muss für eine Fortführung des Geschäfts die Gläubiger von seinem Zukunftskonzept überzeugen.

    In dem Ausschuss sitzen die größten Gläubiger Schleckers. Fällt eine Entscheidung, wird sie am 5. Juni bei der vom Amtsgericht Ulm festgelegten Gläubigerversammlung endgültig beschlossen.

    Das Büro des Insolvenzverwalters hielt sich vorerst bedeckt: "Was am Freitag passieren wird, weiß kein Mensch. Theoretisch ist und war auch immer alles möglich", hatte ein Sprecher entsprechende Nachfragen kommentiert.

    Gesamtbetriebsrätin Christel Hoffmann: "Wir hoffen, warten und bangen"

    Auch der Betriebsrat und Verdi schwiegen bislang. Aufstecken wollen sie nicht. "Wir haben mit keiner Silbe aufgegeben - wir hoffen, warten und bangen", sagte Gesamtbetriebsrätin Christel Hoffmann am Donnerstag.

    Die Sitzung des Gläubigerausschusses wird am Freitag hinter verschlossenen Türen stattfinden. Geiwitz muss die Gläubiger von seinem Zukunftskonzept überzeugen, wenn die Geschäfte fortgeführt werden sollen. In dem Ausschuss sitzen die größten Gläubiger Schleckers. Dazu gehören die Kreditversicherung Euler Hermes, die Lieferantengruppe Markant Finanz AG und die Agentur für Arbeit in Ulm. Im Ausschuss sind außerdem je ein Vertreter von Gewerkschaft und Arbeitnehmerschaft. Wird eine Entscheidung getroffen, wird sie am 5. Juni bei der vom Amtsgericht Ulm festgelegten Gläubigerversammlung endgültig besiegelt. dpa/AZ 

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