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Insolvenz: Manroland erhält Millionenkredit

Insolvenz

Manroland erhält Millionenkredit

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    Manroland-Mitarbeiter demonstrieren für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Am Freitag wurde dem insolventen Druckmaschinenbauer ein Massekredit gewährt.
    Manroland-Mitarbeiter demonstrieren für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Am Freitag wurde dem insolventen Druckmaschinenbauer ein Massekredit gewährt. Foto: Foto: dapd

    Augsburg Ein Hoffnungsschimmer für die Beschäftigten von Manroland: Die Gläubigerbanken haben dem insolventen Druckmaschinenhersteller den erhofften Massekredit über 55 Millionen Euro gewährt. Dies teilte das Unternehmen am Freitag mit. Damit kann der Betrieb vorerst weitergehen. Die Verhandlungen mit potenziellen Investoren werden fortgesetzt, sagt der IG-Metall-Vorstand und stellvertretender Aufsichtsratschef Jürgen Kerner.

    Der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider hatte den Überbrückungskredit mit den Banken ausgehandelt. Dass er nun bewilligt wurde, wertet Schneider als „ein sehr positives Signal an den Markt“. Dank des Geldes könne das Unternehmen mit Kunden und Lieferanten weiterarbeiten. „Schnelles Handeln war essenziell, denn Produktionsausfälle schädigen das Unternehmen und machen den angestrebten Verkaufsprozess schwieriger“, so Schneider weiter. Der stellvertretende Aufsichtsratschef Kerner bewertet den bewilligten Massekredit auch „als ganz wichtigen Schritt für die Beschäftigten“. Mit dem Geld aus dem Massekredit werden Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Lieferanten beglichen, die nach dem Insolvenzantrag Aufträge und Bestellungen von Manroland erhalten. Forderungen aus der Zeit davor sind sogenannte Insolvenzforderungen, die erst nach Eröffnung des Verfahrens bearbeitet werden.

    Der Massekredit hat ein Volumen von insgesamt 55 Millionen Euro – davon zehn Millionen Euro als Barkreditlinie. Das Geld stehe „ab sofort zur Verfügung“, erklärt Schneider. Beim Rest handelt es sich um einen sogenannten „unechten“ Massekredit. Dabei haben Gläubigerbanken einen Teil der an sie abgetretenen Forderungen freigegeben. Der Vorteil: Das Schuldnerunternehmen erhält dadurch die benötigte Liquidität, ohne dass die Banken zusätzliche Kreditmittel zur Verfügung stellen müssen. Bei den Beschäftigten sorgte die Nachricht vom Massekredit für Zuversicht: „Damit ist die Basis gelegt für die Fortführung“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Bänsch.

    Die Mitarbeiter haben nun Geld auf ihrem Konto

    Am Freitag vor einer Woche hatten die Mitarbeiter von Manroland von der Insolvenz ihres Unternehmens erfahren. Viele von ihnen hatten bereits in den vergangenen drei Jahren wegen der anhaltenden Kurzarbeit empfindliche Lohneinbußen hinnehmen müssen. Manroland hatte seinen Mitarbeitern zuletzt im Oktober die Gehälter überwiesen. Nun bekommen die Beschäftigten drei Monate lang

    Manroland beschäftigt an den Standorten Augsburg, Offenbach und Plauen insgesamt rund 6500 Mitarbeiter, davon allein in Augsburg etwa 2400. Anfang des Jahres waren wichtige Einheiten von

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