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Insolvente Drogeriekette: Schlecker: Tausende Beschäftigte verlieren ihre Jobs

Insolvente Drogeriekette

Schlecker: Tausende Beschäftigte verlieren ihre Jobs

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    Bei Schlecker werden Tausende Arbeitsplätze gestrichen
    Bei Schlecker werden Tausende Arbeitsplätze gestrichen

    Drogeriekette: Das ist Schlecker

    Mit 21 Jahren, 1965, steigt der gelernte Metzgermeister Anton Schlecker in die väterliche Fleischwarenfabrik in Ehingen bei Ulm ein.

    Das Unternehmen erwirtschaftet damals mit 17 Metzgerei-Filialen nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 7,2 Millionen Euro.

    Im gleichen Jahr gründet der Junior-Chef das erste Selbstbedienungs-Warenhaus am Rande der schwäbischen Stadt.

    Damit legt er die Basis für eine europaweit aufgestellte Drogeriemarktkette, zu der seit 2007 auch die Kette "Ihr Platz" gehört.

    Schlecker war mit etwa 10.000 Filialen, einem Umsatz von 7,42 Milliarden Euro und über 50.000 Beschäftigten Europas führender Drogeriemarkt-Unternehmer.

    Auch die deutschen Drogerieketten führte er an, gefolgt von dm und Rossmann.

    Im Januar 2012 geht Schlecker in die Insolvenz.

    Mai 2012: Schlecker wird zerschlagen. Für die insolvente Drogeriemarktkette sieht der Gläubigerausschuss "keine Perspektive" mehr.

    Im November 2017 wird Anton Schlecker wegen Bankrotts zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Seine Kinder erhalten Gefängnisstrafen.

    Harte Einschnitte wird es bei der insolventen  Drogeriekette Schlecker geben. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz  kündigte am Mittwoch in Frankfurt am Main an, dass mehr als die Hälfte der Schlecker-Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verliert. Über die Hälfte der Schlecker-Filialen wird geschlossen. Die Zahl der Schlecker-Geschäfte soll laut dem Insolvenzverwalter von rund 7500 auf 3000 reduziert werden. Von den 30.000 Arbeitsplätzen bleiben dann nur noch 13.500 Jobs erhalten.

    Zukunftsfähigkeit für Schlecker - Stellen gestrichen

    Für die Entlassenen muss es nach Hohn klingen, wenn sie hören, dass Schlecker dennoch zukunftsfähig sein soll. Denn mit den harten Schnitten soll die Basis für Investorengespräche geschaffen werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit diesen Maßnahmen sei die selbstständige Überlebensfähigkeit der Drogeriekette Schlecker möglich. Noch ist nicht klar, welche Schlecker-Filialen von den Schließungen betroffen sein werden. Dies werde erst nach den Gesprächen und einer endgültigen Abstimmung mit den Arbeitnehmern und Arbeitnehmervertretern veröffentlicht.

    Schlecker: Gute und schlechte Nachricht

    Schlecker-Insolvenzverwalter Geiwitz spricht von einer schlechten und einer guten Nachricht. Die schlechte sei, dass die in der Vergangenheit deutlich zu spät eingeleitete Restrukturierung der Drogerie-Kette keine andere Alternative als die harten Schnitte erlaube. Die gute Nachricht sei laut Geiwitz, dass das Unternehmen nach kompletter Umsetzung für sich überlebensfähig sei.

    Die Familie Schlecker selbst gilt als pleite.

    AZ/afp

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