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Ingolstadt: Audi zündet nächste Modellstufe: 50 Milliarden Euro Umsatzerlös geplant

Ingolstadt

Audi zündet nächste Modellstufe: 50 Milliarden Euro Umsatzerlös geplant

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    Audi-Chef Rupert Stadler hat ehrgeizige Ziele.
    Audi-Chef Rupert Stadler hat ehrgeizige Ziele. Foto: Armin Weigel (dpa)

    Audi-Chef Rupert Stadler hat nur ein Ziel: Die vier Ringe aus Ingolstadt zur Nummer 1 im Premiumbereich des Automobilmarktes zu machen. Mit teils zweistelligen Zuwachsraten im europäischen Raum und vor allem in China wurde im vergangenen Geschäftsjahr eine gute Basis gelegt.

    Bei der Hauptversammlung gestern in Ingolstadt zündete Stadler die nächste Stufe zum Ausbau der Produktpalette. Statt jetzt 50, sollen in sechs Jahren mindestens 60 Modelle auf dem Markt sein. Erstmals in der Unternehmensgeschichte wird in diesem Jahr ein Umsatzerlös von 50 Milliarden Euro übertroffen werden. Die Verkaufszahlen entwickeln sich wie geplant gut.

    Dieses Jahr hat Audi bereits 560 000 Autos ausgeliefert

    Vertriebsvorstand Luca de Meo sagte vor den Aktionären, in den ersten Monaten des Jahres habe man in den wichtigsten Märkten bei den Verkäufen wiederum hohe Steigerungen erreicht. Weltweit sind heuer bereits 560 000 Autos ausgeliefert. Der Autobauer übertrifft seine Absatzziele seit Jahren regelmäßig und oft weit vor dem gesetzten Termin.

    Erstmals in der Firmengeschichte werden heuer mehr Autos im Ausland als im Heimatland produziert. Neue Produktionsstätten wird es unter anderem in Mexiko und Brasilien geben. Das spare Zölle und Steuern und erhöhe die Flexibilität auf dem nordamerikanischen Automarkt.

    16 Milliarden Euro fließen nach Ingolstadt und Neckarsulm

    Der deutsche Autohersteller Audi hat viel vor in den nächsten Jahren.
    Der deutsche Autohersteller Audi hat viel vor in den nächsten Jahren. Foto: Christof Stache/afp

    Bis 2018 werden 22 Milliarden Euro investiert. Davon fließen laut Finanzvorstand Axel Strotbek etwa 16 Milliarden Euro in die bundesdeutschen Standorte Ingolstadt und Neckarsulm. Außerdem werden weitere 2000 Fachkräfte eingestellt, die meisten als Ingenieure.

    Das operative Ergebnis lag bei 5,03 Milliarden Euro und damit leicht unter dem von 2012. Gründe waren auch die höheren Material- und Personalkosten. Die operative Umsatzrendite lag bei 10,1 Prozent. Zwischen acht und zehn Prozent sind dieses Jahr angepeilt. Für Günther Hausmann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu wenig: Er forderte eine „realistische Anpassung nach oben“. Schließlich liege die Umsatzrendite bereits das dritte Jahr in Folge jenseits der zehn Prozent.

    Missverhältnis bei Firmenanteilen

    Wie die Jahre zuvor gab es Kritik an Vorstand und Aufsichtsrat wegen des 23 Jahre alten Gewinnabführungsvertrages mit Volkswagen. Er sichert dem Mutterkonzern den finanziellen Löwenanteil des Erfolgs. Während VW und andere Großaktionäre 92,13 Euro je Aktie erhalten, müssen sich Kleinanleger mit etwas über vier Euro begnügen. Ein Kleinaktionär sprach von einem „grotesken Missverhältnis“. Das ist seit Jahren ein Thema bei der Hauptversammlung. VW-Chef Martin Winterkorn als Vorsitzender des Aufsichtsrates und Rupert Stadler sehen jedoch „keinen Grund zur Änderung“ des Vertrages, wie der Audi-Chef sagte.

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