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IAA Nutzfahrzeuge: Lust auf Laster sinkt

IAA Nutzfahrzeuge

Lust auf Laster sinkt

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    Ein großes Thema  auf der IAA Nutzfahrzeuge ist natürlich auch die Klimaverträglichkeit der Fahrzeuge. Der Mercedes Vito E-Cell wirbt damit, "CO2 Free" zu sein.
    Ein großes Thema auf der IAA Nutzfahrzeuge ist natürlich auch die Klimaverträglichkeit der Fahrzeuge. Der Mercedes Vito E-Cell wirbt damit, "CO2 Free" zu sein. Foto: dpa

    Europas Nutzfahrzeughersteller blicken in eine schwer vorherzusagende Zukunft. Die Absatzkrise auf dem Heimatkontinent lässt die Bedeutung der wichtigen Wachstumsmärkte in Übersee und Asien steigen. Nach Monaten einer Aufholjagd wagt die Branche daher zum Auftakt ihrer internationalen Leitmesse IAA Nutzfahrzeuge in Hannover nur verhalten optimistische Prognosen.

    IAA Nutzfahrzeuge: Rund 1900 Aussteller aus 46 Ländern in Hannover

    Daimler: Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller ist trotz schwankender globaler Märkte nach zwei Dritteln des laufenden Jahres mit einem satten Absatzplus unterwegs. In den ersten acht Monaten 2012 seien 20 Prozent mehr Laster als im entsprechenden Vorjahreszeitraum verkauft worden, teilte der Dax-Konzern mit. Spartenchef Andreas Renschler sprach vor Journalisten von unterschiedlichen Trends, bei denen die Gesamtsumme aber stimme. „Starke Märkte können auf globalem Niveau schwächere ausgleichen“, berichtete Renschler.

    MAN: Die VW-Tochter MAN bangt angesichts der Absatzkrise auf Europas Nutzfahrzeugmärkten um die weitere Entwicklung, sieht sich aber gegen drohende Einbrüche gewappnet. „Die augenblickliche Situation ist gemischt“, sagte der neue Chef der MAN-Lastwagensparte, Anders Nielsen. Regionen wie der Nahe Osten oder Russland könnten die schwache Nachfrage in den südeuropäischen Ländern zwar nur teils auffangen. „Wir erwarten aber, dass die bevorstehenden Jahre in Europa dynamisch werden“, betonte Nielsen.

    Dabei sollen auch Motoren für die strengere Abgasnorm Euro 6 das Geschäft ankurbeln. Bis Ende August hätten die weltweiten Verkäufe zwischen 90000 und 100000 Lastwagen und Bussen gelegen, berichtete Vertriebsvorstand Frank Hiller. „Bislang rechnen wir mit Zahlen, die dem Jahr 2011 entsprechen. Es gibt aber Unsicherheiten, sagte er. So dürfte der Gesamtmarkt in Europa 2012 nach MAN-Schätzungen um 5 bis 10 Prozent schrumpfen.

    Volkswagen: Nutzfahrzeuge (VWN) Gegen den Trend einer bröckelnden Nachfrage in vielen Ländern legt die VW-Nutzfahrzeug-Tochter weiter zu. Bis Ende August wurden weltweit 362200 Modelle ausgeliefert. Das waren 5,6 Prozent mehr als in den ersten acht Monaten 2011, wie der neue Markenchef Eckhard Scholz berichtete. Dabei konnte die Nutzfahrzeug-Tochter auch in den westeuropäischen Ländern die Verkäufe leicht erhöhen: Das Unternehmen rechnet hier allerdings auch die Entwicklung im etwas stärkeren deutschen Markt (plus 3,5 Prozent) ein. „Wir wachsen trotz volatiler Märkte in unserem Hauptabsatzgebiet Westeuropa“, sagte Scholz. „Aber wir sind uns bewusst, dass die kommenden Monate schwieriger und fordernder werden können.“

    Und das sagen die Zulieferer:

    Bosch: Der weltweit größte Automobilzulieferer Bosch rechnet in seiner wichtigen Kfz-Sparte mit einem schwächeren Wachstum und reagiert mit Sparmaßnahmen auf die Absatzflaute in der Branche. Wie Bosch mitteilte, erwartet der Konzern 2012 im Bereich Kraftfahrzeugtechnik ein Umsatzplus von knapp 4 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten die Schwaben hier mit einem Zuwachs von 8,2 Prozent auf 30,4 Milliarden Euro noch mehr als doppelt so stark zugelegt.

    ZF: Paradoxe Situation beim Automobilzulieferer ZF aus Friedrichshafen: Weil Asiaten und Amerikaner immer mehr Automatikgetriebe in ihren Autos wollen, wächst der Umsatz rasant. Zugleich werde aber der Gewinn zurückgehen, so Vorstandschef Stefan Sommer. Denn der drittgrößte deutsche Zulieferer muss Vorleistungen für Werksneubauten machen. Die Umsatzprognose liegt bei 17 Milliarden Euro (plus 10 Prozent) für 2012. AZ/ dpa

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