Verglichen mit dem Vorjahresquartal verringerte das krisengeschüttelte Institut das Minus allerdings. Mit Gewinnen rechnet die HRE aber weiterhin nicht vor dem Jahr 2012.
"Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres war das beste seit Herbst 2008", sagte die neue Vorstandschefin Manuela Better nach den Milliardenverlusten im vergangenen Krisenjahr. In den ersten drei Monaten 2009 hatte die Bank vor Steuern einen Verlust von 406 Millionen Euro verbucht, im Vorquartal waren es 442 Millionen Euro gewesen. Vor allem die Vorsorge für notleidende Kredite und die Gebühren für die Staatshilfe belasteten die Bilanz.
Für den möglichen Ausfall fauler Kredite legte die HRE angesichts der weiter schwierigen Lage auf den Immobilienmärkten rund 260 Millionen Euro zurück. Im Vorjahresquartal waren es 196 Millionen Euro gewesen. Die Kosten für staatlichen Hilfen beliefen sich auf 119 Millionen Euro. Die Bank war nach der knapp verhinderten Pleite und staatlichen Hilfen von mehr als 100 Milliarden Euro im Herbst vergangenen Jahres vollständig vom Bund übernommen worden. Unter dem Strich machte die Bank 2009 rund 2,2 Milliarden Euro Verlust.
Die HRE sei auf einem guten Weg, ihre Verluste im laufenden Jahr trotz zusätzlicher Aufwendungen für die geplante Abwicklungsanstalt weiter zu verringern. In diese "Anstalt in der Anstalt" ("Aida") will die HRE risikobehaftete Vermögenswerte von bis zu 210 Milliarden Euro auslagern. "Wir gehen dennoch unverändert davon aus, nicht vor 2012 in die Gewinnzone zurückkehren zu können", sagte Better, die Ende März die Nachfolge von Axel Wieandt angetreten hatte.
Wieandt hatte zuvor überraschend nach nur 18 Monaten im Amt einen Tag vor der Bilanzvorstellung hingeworfen und damit ein weiteres spektakuläres Kapitel in der Geschichte der Krisenbank aufgeschlagen. Grund waren offiziell "unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Geschäftsleitung" zwischen ihm und dem Bankenrettungsfonds SoFFin gewesen. Für sein kurzes Engagement kann Wieandt aber mit einer stattlichen Betriebsrente rechnen. Laut Geschäftsbericht stehen ihm vom 60. Lebensjahr an pro Jahr rund 237 000 Euro zu.
Sein Vorgänger Georg Funke streitet eineinhalb Jahre nach seinem Rauswurf derzeit vor Gericht um sein Millionengehalt und klagt gegen seine Kündigung. Funke stand seit der Gründung der HRE an der Spitze des Konzerns und wurde nach der knapp verhinderten Pleite entlassen, obwohl sein Arbeitsvertrag eigentlich noch bis zum September 2013 läuft. Sein darin vereinbartes Festgehalt beträgt laut Geschäftsbericht 800 000 Euro pro Jahr - und das Geld will er bis zum Ende der Laufzeit haben, insgesamt rund 3,5 Millionen Euro.
Hypo Real Estate Group: http://www.hyporealestate.com
Bericht 1. Quartal: http://dpaq.de/w5YeB