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Hoeneß-Effekt: Steuerbetrug: Immer mehr Bürger zeigen sich selbst an

Hoeneß-Effekt

Steuerbetrug: Immer mehr Bürger zeigen sich selbst an

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    ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Kugelschreiber liegt am 08.12.2010 in Straubing (Niederbayern) auf einer «Selbstanzeige» neben einer Einkommenssteuerklärung. Vom 1. Januar bis 11. April 2014 haben sich in Rheinland-Pfalz 1547 Steuersünder mit Kapitalvermögen im Ausland gemeldet. Foto: Armin Weigel/dpa (zu dpa lrs: «Weiter viele Steuer-Selbstanzeigen - Kühl: Nicht nur Hoeneß-Effekt» vom 12.04.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
    ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Kugelschreiber liegt am 08.12.2010 in Straubing (Niederbayern) auf einer «Selbstanzeige» neben einer Einkommenssteuerklärung. Vom 1. Januar bis 11. April 2014 haben sich in Rheinland-Pfalz 1547 Steuersünder mit Kapitalvermögen im Ausland gemeldet. Foto: Armin Weigel/dpa (zu dpa lrs: «Weiter viele Steuer-Selbstanzeigen - Kühl: Nicht nur Hoeneß-Effekt» vom 12.04.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: Armin Weigel

    Uli Hoenß scheint ein warnendes Beispiel zu sein: Der FC-Bayern-Boss wurde wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe verurteilt, das wollen viele andere verhindern. Allein in Bayern zählten die Behörden von Januar bis März daher 2030 Selbstanzeigen von Bürgern, die auf diesem Weg Kapitalerträge aus der Schweiz nachmeldeten. Das sind vier Mal so viele, wie im Vorjahreszeitraum. Die Selbstanzeigen bringen Steuermehreinnahmen von rund 80 Millionen Euro. Ein Plus von 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    In ganz Deutschland deutlich mehr Selbstanzeigen als 2013

    Auch in anderen Bundesländern ist der "Hoeneß-Effekt" zu spüren. Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern ist in ganz Deutschland im ersten Quartal des Jahres stark gestiegen. Mit 13.000 seien dreimal so viele Selbstanzeigen eingegangen wie in den ersten drei Monaten des Vorjahres 2013, schrieb die Süddeutsche Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei den Finanzministerien der Bundesländer.

    Druck aus der Schweiz bringt Kunden zur Selbstanzeige

    Gründe dafür gibt es der Umfrage zufolge mehrere. Zum einen wächst der Druck auf die Anleger seitens der Schweizer Banken. Diese hatten wegen des anhaltenden internationalen Drucks zuletzt eine "Weißgeld-Strategie" ausgerufen hatten, bei der sie Steuersünder aus dem Ausland zu einer Offenlegung ihrer Vergehen auffordern. Ein weiterer Grund ist nach Angaben der zuständigen Länderminister auch das  Scheitern des Steuerabkommens zwischen Deutschland und der Schweiz.  Viele Steuersünder hatten anscheinend zunächst noch abgewartet, ob das Abkommen eventuell in Kraft tritt. Hinzu kommen Tatsachen wie der Ankauf von Steuer-CDs und Verfahren gegen Prominente - wie zuletzt gegen Uli Hoeneß.

    Künftig schärfere Regeln für Selbstanzeigen

    "Das alles zeigt Wirkung", sagte Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) betonte in der SZ, er erwarte im Jahresverlauf einen weiteren Anstieg der Zahl der Selbstanzeigen. Grund dafür sei, dass die Regelungen für Selbstanzeigen in Deutschland künftig deutlich verschärft werden sollten.

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