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Hauptversammlung: Stolz wie Audi

Hauptversammlung

Stolz wie Audi

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    Audi-Chef Rupert Stadler (links) und VW-Chef Martin Winterkorn haben sich viel vorgenommen. 2020 wollen sie Mercedes und BMW überholt haben.
    Audi-Chef Rupert Stadler (links) und VW-Chef Martin Winterkorn haben sich viel vorgenommen. 2020 wollen sie Mercedes und BMW überholt haben. Foto: dpa

    Ingolstadt Dezent, aber selbstbewusst deutet der ältere Herr auf die vier Ringe an seinem schwarzen Jackett. Mit einem überlegenen Lächeln wartet er in der Schlange vor dem Saal, in der die Jahreshauptversammlung der Audi AG in

    2011 war das beste Jahr der Konzerngeschichte, verkündet Rupert Stadler. Das erste Quartal lässt auf ein ähnlich gutes Jahr 2012 schließen. Bis April hat das Unternehmen 471000 Autos ausgeliefert. Das sind 11,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Stadler ist optimistisch: „Wir erwarten für 2012, dass sich der globale Aufschwung fortsetzt. Jedoch wird die wirtschaftliche Dynamik nachlassen.“

    Bei Audi ist man vom Wachstum überzeugt. Die Märkte in China, Südamerika, aber auch Russland, Indien und USA haben noch großes Potenzial, sagt Vertriebschef Peter Schwarzenbauer. Das Ziel ist klar: Bis 2020 will Audi die Premiummarke Nummer eins werden. Dafür investiert der Konzern bis 2016 etwa 13 Milliarden Euro. Allein acht Milliarden gehen nach Ingolstadt und Neckarsulm. Selbst, dass der Geländewagen Q5 ab 2016 in einem neuen Werk in Mexiko produziert wird, nehmen die Aktionäre relativ geräuschlos hin.

    Mit Worten wie „großartig“, „eindrucksvoll“ und „fast schwindelerregend“ beginnt Helmut Kroll von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger seine Rede bei der Aussprache der Aktionäre. Dennoch gibt es nicht nur Lob. Kroll kritisiert den Kauf der italienischen Motorrad-Edelmarke Ducati. Für ihn ist der Motorradmarkt rückläufig. Das sieht Stadler anders. Mit

    Trotz der guten Zahlen ist das Günther Hausmann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz nicht genug. Er fordert den Vorstand auf, die Ziele für die Produktionszahlen höher anzusetzen. Vergangenes Jahr fertigte Audi 1,3 Millionen Autos. Bis 2015 wolle man die 1,5-Millionen-Marke knacken. „Das scheint mir nicht sehr sportlich.“

    Auch ein anderes Thema treibt die Aktionäre um: die Spekulationen um Wechsel im Audi-Vorstand, die seit einiger Zeit durch die Medien geistern. So könnte Vertriebschef Peter Schwarzenbauer durch den VW-Marketing-Chef Luca de Meo ersetzt werden. Entwicklungschef Michael Dick soll sich in den Ruhestand verabschieden und durch Wolfgang Dürheimer ausgetauscht werden, den bisherigen Chef der VW-Töchter Bentley und Bugatti. VW-Chef Martin Winterkorn will die Spekulationen nicht eindeutig dementieren. Er sagt nur: „Es gibt keine Entscheidung.“

    Nach dem Ausscheiden zweier Mitglieder gibt es bei der Neubesetzung im Aufsichtsrat keine Probleme: Die Anteilseigner wählen Wolfgang Porsche und die Chefin der niedersächsischen Staatskanzlei, Christiane Hawighorst, in den Aufsichtsrat.

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