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Ingolstadt: „Hartes Ringen“: Wie viele Mitarbeiter müssen bei Audi gehen?

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„Hartes Ringen“: Wie viele Mitarbeiter müssen bei Audi gehen?

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    Im Ingolstädter Audi-Stammwerk werden künftig weniger Autos vom Band laufen. Der Betriebsrat rechnet für das laufende Geschäftsjahr und auch 2020 nur noch mit einer Zahl von rund 460.000 Autos.
    Im Ingolstädter Audi-Stammwerk werden künftig weniger Autos vom Band laufen. Der Betriebsrat rechnet für das laufende Geschäftsjahr und auch 2020 nur noch mit einer Zahl von rund 460.000 Autos. Foto: Christoph Schmidt, dpa

    Wann einigen sich die Audi-Unternehmensführung und der Betriebsrat endlich? Wie geht es mit den Standorten in Ingolstadt und Neckarsulm weiter? Wie viele Jobs werden abgebaut? All diese Fragen beschäftigen die Audianer nun schon seit Monaten. Wann es belastbare Antworten gibt, bleibt indes ungewiss. Sicher ist nur: „Es wird hart gerungen.“

    Audi-Betriebsrat: „Qualität geht vor Schnelligkeit“

    So sagte es ein Sprecher des Betriebsrates am Sonntag auf Anfrage. Zwar seien die Gespräche „fortgeschritten“, Vorstand und Unterhändler des Betriebsrates legten derzeit „Eckpunkte“ fest. Aber: „Wann man in konkrete Verhandlungen eintritt, steht noch nicht fest.“ Nach wie vor gelte: „Qualität geht vor Schnelligkeit.“ Ein Unternehmenssprecher sagte: „Bis Jahresende wollen wir zu einer Übereinkunft kommen. Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu optimieren.“

    Gespräche also für die „Standortzukunftsvereinbarung Audi.Zukunft“. Nach wie vor keine Verhandlungen. Und Meldungen, die weiter die Spekulationen anheizen. Der Spiegel hatte in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, dass bei Audi 4000 bis 5000 Stellen über Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen abgebaut werden sollen. Es herrsche zwischen Management und Arbeitnehmervertretern Uneinigkeit darüber, welche und wie viele Stellen reduziert würden. Auch dieses Mal wollten weder Betriebsrat noch das Unternehmen die nun vom Spiegel genannten Zahlen am Sonntag auf Anfrage kommentieren.

    Seit Audi-Chef Bram Schot seinen Sparplan angekündigt hat, werden regelmäßig Meldungen über den möglichen Umfang des Stellenabbaus veröffentlicht. Das Unternehmen will entlang der „demografischen Linie“ abbauen, „schlanker und effizienter“ werden, zugleich aber weiter ausbilden und wo nötig auch wieder einstellen. Für die Beschäftigten an den deutschen Standorten gilt ohnehin eine Beschäftigungsgarantie bis 2025.

    Beschäftigungsgarantie für die Audianer bis 2030?

    Der Betriebsrat hat als eine der wesentlichen Forderung mit in die Verhandlung genommen, dass diese bis 2030 verlängert werden soll. Die Frage ist, ob das machbar ist. Denn wie das Handelsblatt Anfang des Monats gemeldet hatte, sollen sowohl die Kapazität im Ingolstädter als auch im Neckarsulmer Audi-Werk Unternehmenskreisen zufolge um 100.000 Fahrzeuge abgesenkt werden. Das entspräche in etwa dem, was wohl für das laufende und kommende Jahr ohnehin erwartet wird. Der Betriebsrat hatte bereits im März mitgeteilt, dass er für 2019 und 2020 damit rechne, dass in Ingolstadt nur noch rund 460.000 Autos vom Band laufen werden.

    Im Ringen um die Zukunft des schlecht ausgelasteten Audi-Werks im baden-württembergischen Neckarsulm hatte der Betriebsrat diese Woche Kompromissbereitschaft erkennen lassen. Wie das Ringen in Ingolstadt ausgeht, könnten die Audianer möglicherweise am 9. Dezember erfahren. Dann steht die letzte Betriebsversammlung des Jahres an. Vielleicht bekommen die Audianer zumindest vor Weihnachten noch ein paar Antworten auf ihre Zukunftsfragen. (mit dpa)

    Lesen Sie dazu auch: Die Folgen der Diesel-Krise: In Ingolstadt wird das Wohnen billiger.

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