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Handel: Müller: Produzieren Unternehmen nicht fair, kommt ein Gesetz

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Müller: Produzieren Unternehmen nicht fair, kommt ein Gesetz

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    Gerd Müller will, dass Produkte komplett fair produziert werden.
    Gerd Müller will, dass Produkte komplett fair produziert werden. Foto: Messe Berlin, Ute Grabowsky, photothek, dpa

    Kakao, Kaffee, T-Shirts und Rohstoffe für viele Handys – das alles und noch viel mehr Produkte, die jeder tagtäglich konsumiert, stammen aus Entwicklungsländern. Und die Menschen, die diese Waren für den westlichen Markt herstellen, arbeiten häufig unter sehr schlechten Bedingungen. Zwangsarbeit und Hungerlöhne seien in vielen Ländern immer noch normal, sagt Entwicklungsminister Gerd Müller. Weltweit müssten über 150 Millionen Kinder arbeiten – das sei fast jedes zehnte Kind, so der CSU-Mann. Um das zu ändern, hat der Allgäuer sich mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zusammengetan.

    Müller: Unternehmen müssen Verantwortung tragen

    Die beiden Politiker pochen darauf, dass Unternehmen ihre Verantwortung in der globalen Lieferkette stärker wahrnehmen: „Wir müssen dazu beitragen, dass diese Missstände endlich enden. Am Anfang globaler Lieferketten müssen ökologische und soziale Mindeststandards eingehalten werden, die in Europa schon lange selbstverständlich sind“, sagt Müller. Und appelliert an Unternehmen: „Auch Unternehmen tragen Verantwortung für eine gerechte Globalisierung. Viele nehmen die bereits wahr. Es müssen aber alle Unternehmen ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen. Vor allem die großen“, sagt Müller. Im Koalitionsvertrag sei deshalb ein Nationaler Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte vereinbart worden.

    „Wenn wir bei der Überprüfung dieses Plans feststellen, dass Freiwilligkeit nicht ausreicht, werden wir die Unternehmen gesetzgeberisch in die Pflicht nehmen“, kündigt der Entwicklungsminister gegenüber unserer Redaktion an. Sein Kollege Hubertus Heil merkte an: „Nur mit vereinten Kräften können wir die Welt sozialer machen und dafür sorgen, dass Kinderarbeit, Menschenhandel und Zwangsarbeit eingedämmt werden.“(AZ)

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