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Handel: Galeria Karstadt Kaufhof: Diese Filialen schließen

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Galeria Karstadt Kaufhof: Diese Filialen schließen

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    Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will bundesweit 62 Filialen schließen.
    Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will bundesweit 62 Filialen schließen. Foto: Ralf Lienert

    Gegen 13.30 Uhr wurden am Freitag die Besucher in der Ingolstädter Ludwigstraße gebeten, die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof nicht mehr zu betreten. Eine Betriebsversammlung sei angesetzt, hieß es über Lautsprecher. Was manche da bereits befürchteten, bewahrheitete sich später.

    Das Ingolstädter Kaufhaus in der Fußgängerzone steht auf der Streichliste, der angeschlagenen Warenhauskette. Das bestätigte ein Verdi-Sprecher auf Anfrage. Neben Ingolstadt sollen in Bayern zudem drei Filialen in München und zwei in Nürnberg schließen. Betroffen davon sind den weiteren Verdi-Angaben zufolge 800 Beschäftigte. Nicht betroffen sind dagegen die regionalen Standorte in Augsburg (über 100 Mitarbeiter), Ulm (110), Memmingen (etwa 70) und Kempten (knapp 90).

    Die Jobs von 6000 Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof sind gefährdet

    Deutschlandweit sollen 62 der 172 Filialen sowie zwei Schnäppchencenter geschlossen werden. Rund 6000 der insgesamt 28000 Mitarbeiter dürften dadurch ihre Arbeitsplätze verlieren. „Wir wissen, was dies für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet. Aber dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden“, sagte der GKK-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz am Freitag. Letztlich gehe es darum, Galeria Karstadt Kaufhof und damit viele tausend Arbeitsplätze zu sichern.

    Die Zahl der Filialschließungen fällt damit etwas geringer aus als zunächst befürchtet. Ursprünglich hatte die Geschäftsführung sogar signalisiert, dass im Zuge der Sanierung des ums Überleben kämpfenden Unternehmens bis zu 80 Filialen geschlossen werden könnten. Wie Hans Sterr, Pressesprecher von Verdi Bayern, allerdings sagte, könne sich die Streichliste nochmals ändern, „und zwar in beide Richtungen“. Das hänge insbesondere von Gesprächen mit den Immobilienbesitzern und Vermietern der Filialen ab. Sterr betonte: „Wir geben die Hoffnung nicht auf.“

    Verdi zu Schließungen: „Wir geben die Hoffnung nicht auf“

    Erst am Donnerstagabend hatten sich das Unternehmen, der Gesamtbetriebsrat und die Gewerkschaft Verdi auf einen Sozialplan und einen Interessenausgleich für Galeria Karstadt Kaufhof verständigt. Er sieht unter anderem vor, dass die gekündigten Mitarbeiter für mindestens sechs Monate in eine Transfergesellschaft wechseln können.

    Als Erfolg wertete die Gewerkschaft, dass der vom Unternehmen ursprünglich geplante Abbau von zehn Prozent der Stellen in den verbleibenden Filialen vom Tisch sei. Außerdem bleibe der im Dezember 2019 vereinbarte Integrationstarifvertrag in Kraft. Galeria Karstadt Kaufhof war durch die pandemiebedingte Schließung aller Häuser in die Existenzkrise geraten und hatte im April ein Schutzschirmverfahren beantragen müssen. Das Unternehmen rechnet bis Ende 2022 mit Umsatzeinbußen von bis zu 1,4 Milliarden Euro.

    Auch Ingolstadts OB Christian Scharpf will um die Arbeitsplätze kämpfen

    Während man in Ulm, Augsburg und den Allgäuer Filialen erleichtert war, erklärte Ingolstadts OB Christian Scharpf mit Blick auf die drohende Schließung: „Sollte dies zutreffen, wären dies keine guten Nachrichten – ein ,schwarzer Freitag‘ für die Beschäftigten und für die Ingolstädter Innenstadt.“ Scharpf hatte sich im Mai bei der Konzernleitung für den Erhalt des Ingolstädter Kaufhauses eingesetzt. „Auch jetzt stehen wir mit den Gewerkschaften an der Seite der Beschäftigten und wollen gemeinsam für den Erhalt des Standortes kämpfen.“ (mit dpa)

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