Im Reifenwerk im Donauried bei Günzburg gab es gestern nur eines: glückliche Gesichter. Nach der Insolvenz von Reifen Ihle im Februar haben die 110 Mitarbeiter des Vulkanisierwerks eine Zukunft. Die Beteiligungsgesellschaft Prolimity Capital Partners (Ummendorf bei Biberach) hat das Werk übernommen. Das Familienunternehmen, das werkserneuerte
Für die Beschäftigten hat damit eine zehn Monate dauernde Hängepartie ein Ende. Betriebsratsvorsitzender Gerhard Bäurle war gestern nach der Mitarbeiterversammlung restlos glücklich: „Für uns ist dies das schönste Weihnachtsgeschenk.“
Die Beteiligungsgesellschaft Prolimity ist auf die Neuausrichtung von Firmen spezialisiert, die in die Krise geraten sind. Das Unternehmen hat unter anderem die Maka Systems in Nersingen (Kreis Neu-Ulm) übernommen. Die beiden Gründer, Peter Mauritz und Christoph Fluhr, glauben fest an die Zukunft der Rigdon GmbH, denn werkserneuerte Reifen seien ein Wachstumsmarkt. „Die Kosten pro Kilometer sind hier deutlich geringer als bei jedem Neureifen“, sagt Fluhr, der vorerst im Günzburger Reifenwerk die Geschäfte führt.
Reifen Ihle hatte im Feburar Insolvenz beantragt
Die Reifen-Ihle-Gruppe (etwa 230 Mitarbeiter) hatte Ende Februar für ihre vier Gesellschaften Insolvenzantrag gestellt. Im Oktober kündigte Reifen Müller aus Hammelburg an, zum 1. Januar 2015 die Filialen zu übernehmen. Zwischen Aichach und Ulm gibt es zwölf Niederlassungen mit rund 100 Mitarbeitern. Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig ist erleichtert, dass nun auch der Verkauf des Reifenwerks erfolgreich über die Bühne ging: „110 Ausbildungs- und Arbeitsplätze wurden gerettet.“