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Griechenlands Finanzminister wirbt um Glaubwürdigkeit

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Griechenlands Finanzminister wirbt um Glaubwürdigkeit

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    Griechenlands Finanzminister wirbt um Glaubwürdigkeit
    Griechenlands Finanzminister wirbt um Glaubwürdigkeit Foto: DPA

    m Dienstagnachmittag ist ein Treffen in Paris mit der französischen Finanzministerin Christine Lagard in Paris geplant. Papakonstantinou will dabei die Finanzminister der beiden finanzstärksten EU-Staaten über den Stabilisierungsplan der griechischen Regierung informieren, hieß es in der griechischen Presse.

    Erstmals seit der Herabstufung der Bonität will das Land nach Angaben von Papakonstantinou im "Spiegel" Anfang Januar eine neue Anleihe emittieren. Der Finanzminister sagte in dem Interview, die genaue Summe stehe allerdings noch nicht fest. Papakonstantinou räumte "eine sehr ernste fiskalische Situation" ein, mit "einer gefährlichen Dynamik". Athens Gesamtverschuldung sei aber nicht die höchste in der EU. Der Minister fügte hinzu: "Viele unserer Probleme haben weniger mit den absoluten Zahlen zu tun, als mit der Tatsache, dass uns niemand glaubt, weil unsere Statistiken nicht stimmten."

    Der Internationale Währungsfonds wird in den kommenden Wochen laut "Spiegel" einen Stab nach Athen schicken, um die Staatsfinanzen des Ägäislandes unter die Lupe zu nehmen. Der Grund für die Mission, die sowohl bei der Bundesbank wie auch in der Bundesregierung als eine Art "Sonderprüfung" bewertet wird: Der IWF habe erhebliche Zweifel, ob die von Griechenland gemeldeten Defizitzahlen von 12,7 Prozent für dieses Jahr ausreichen.

    Sämtliche griechische Medien waren sich am Sonntag einig, dass schmerzhafte Finanzmaßnahmen absolut notwendig für die Rettung der griechischen Wirtschaft sind: "Die Stunde der Notlandung (der griechischen Wirtschaft) ist gekommen. Die Realität ist hart," kommentierte die Athener Zeitung "Kathimerini".

    Der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou hatte in den vergangenen Tagen die Finanzlage in Griechenland als kritisch bezeichnet. Er hatte aber dabei auch versprochen, das Land könne aus eigenen Kräften aus der Krise kommen. Mit einem Defizit als Anteil des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 12,7 Prozent und Schulden in Höhe von mehr als 300 Milliarden Euro seien "revolutionäre Reformen" notwendig, meinte Papandreou im griechischen Fernsehen. Vor allem müsse massiv gegen Korruption und Steuerhinterziehung vorgegangen werden, hieß es. Papandreou machte keinen Hehl daraus, dass die Reformen hart sein werden. "Diese Reformen werden schmerzhaft sein", warnte Papandreou die Griechen. Welche Maßnahmen auf sie zukommen, wollte Papandreou zunächst nicht sagen.

    Die politische Elite Griechenlands will am Dienstag bei einem großen Krisentreffen gemeinsam nach Wegen suchen, das Land aus der Krise zu führen. Präsident Karolos Papoulias bezeichnete das Gespräch als "national notwendig".

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