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GM beziffert Finanzbedarf auf 3,3 Milliarden Euro

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GM beziffert Finanzbedarf auf 3,3 Milliarden Euro

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    GM beziffert Finanzbedarf auf 3,3 Milliarden Euro
    GM beziffert Finanzbedarf auf 3,3 Milliarden Euro Foto: DPA

    Das teilte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Mittwochabend nach einem Gespräch mit dem neuen Europa-Chef Nick Reilly und GM-Vize John Smith in Berlin mit. Er erwarte, dass GM die Finanzierung grundsätzlich selbst aufbringt.

    GM wolle "zeitnah" ein neues Restrukturierungskonzept für Opel vorlegen, sagte Brüderle weiter. Nach seinen Angaben haben sich die GM-Spitzenmanager für die "schweren Kommunikationsfehler" nach dem geplatzten Verkauf von

    GM versucht nach der überraschenden Kehrtwende im Opel-Poker, die Wogen zu glätten und die Verstimmung in der Bundesregierung und bei den Opel-Mitarbeitern zu beheben. Der US-Autobauer will seine deutsche Tochter Opel selbst sanieren und dafür bei den Regierungen der Länder mit Opel-Standorten um Unterstützung werben. Der Konzern will womöglich noch vor Jahresende auch mit der Abzahlung seiner Schulden an die US-Regierung beginnen.

    GM hat laut Brüderle erneut darauf verwiesen, dass sich in den vergangenen Monaten die Situation verändert habe. Der US-Autobauer sehe nun größere finanzielle Spielräume und habe sich für den Verbleib von Opel unter dem GM-Dach entschieden. Zuvor hatte Brüderle dem GM-Management vorgeworfen, Entscheidungen zu lange verzögert zu haben. Dabei sei viel Geld verbrannt worden: "Der Ball liegt jetzt bei General Motors und nicht in Berlin." EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte in Brüssel, GM wolle den neuen Plan in Kürze vorstellen.

    Details über die von GM geplanten Stellenstreichungen in Deutschland sollen erst in einigen Wochen vorliegen, wie GM-Chef Fritz Henderson am Dienstag erklärte: "Zuerst müssen wir uns mit den Betriebsräten auf einen Restrukturierungsplan einigen." Der Autobauer will 10 000 der 50 000 Stellen in Europa streichen und die Fixkosten um 30 Prozent senken.

    Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) forderte rasch eine Zukunftsperspektive für Opel. "Es wäre ein gutes Zeichen, wenn es bis Weihnachten eine Lösung gäbe", sagte er und machte sein Misstrauen gegenüber GM deutlich: "Ich will das aber schriftlich haben." Henderson zog unterdessen die Drohung zurück, Opel in die Insolvenz zu schicken, wenn die Beschäftigten nicht zu Zugeständnissen bereit sind. "Eine

    Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel sagte der dpa, er halte den Verkauf von Opel-Modellen in Russland, Asien und sogar den USA für möglich. Dass Henderson Opel als starke Regionalmarke ansehe, bezeichnete er als positiv. Damit bleibe Opel in Europa bestehen. "Wir kennen Planspiele, Opel in Europa durch Chevrolet zu ersetzen.". Opel sei in

    Für Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz ist die Möglichkeit, Opel in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, nicht vom Tisch. GM-Chef Henderson sei für diese "Gedanken offen", sagte Franz in einem Interview mit Maybrit Illner für ZDFonline. Franz zeigte zugleich Verständnis dafür, dass Staatshilfen für Opel nach dem geplatzten Verkauf an Magna nicht selbstverständlich seien. "Wenn die Mutter kommt und nicht abgeben möchte, dann muss sie auch für die Tochter sorgen", sagte er. General Motors müsse nun die Finanzierung sicherstellen.

    Verwaltungsratschef Edward Whitacre sieht GM unter Druck, die Milliardenkredite so schnell wie möglich zurückzuzahlen. Der größte US-Autobauer steht beim amerikanischen Staat mit 6,7 Milliarden Dollar an direkten Krediten in der Kreide. Insgesamt bekam er Hilfen von 50 Milliarden Dollar, für den Großteil erhielt der Staat im Gegenzug Anteile an GM. Whitacre verteidigte die Entscheidung, das Europa-Geschäft rund um Opel zu behalten. "Wie kann man ein global player sein, ohne weltweit tätig zu sein?" Wann GM wieder Geld verdient, ließ er offen: "Ich sehe das kommen, kann aber kein genaues Datum versprechen."

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