Lange Zeit musste Frener & Reifer Stillschweigen bewahren, jetzt hat das Unternehmen das Geheimnis gelüftet: Die Glasfassade und das Dach des „Steve-Jobs-Theaters“ kommen aus Augsburg. Am Dienstag hat Apple zum ersten Mal in den futuristischen Glasbau im kalifornischen Cupertino geladen, um dort das neue iPhone und eine Apple Watch zu präsentieren.
Das runde und nach dem Firmengründer benannte Auditorium thront auf einem Hügel im sogenannten Apple Park. Es hat einen Durchmesser von 40 Meter und ist mit 44 gebogenen, sieben Meter hohen Scheiben verglast. Auf dem zerbrechlichen Material lastet das Gewicht des weltweit größten Karbon-Dachs, immerhin mehr als 65 Tonnen schwer. „Das Projekt war eine Herausforderung. Das Theater steht zum Beispiel in einem Erdbebengebiet“, sagt Josefine Tinkhauser von Frener & Reifer. Mehrere Jahre war die Augsburger Niederlassung damit beschäftigt, die Gebäudehülle zu planen, zu fertigen und letztlich zu montieren. Zehn bis zwanzig Mitarbeiter reisten dazu in die USA.
Frener & Reifer ist nicht die einzige Firma, die an der Apple-Zentrale mitarbeitete
„Wir durften nicht darüber sprechen. Apple hat strikte Regeln und kontrolliert genau, was an die Öffentlichkeit gelangt“, erklärt Tinkhauser. Erst vor Kurzem habe der US-Konzern sein Einverständnis gegeben.
Für den Fassadenbauer mit Hauptsitz in Südtirol und Niederlassung in Augsburg ist es nicht der erste Auftrag für Apple: Seit 2009 stellt er Glastreppen und Fassaden für die Stores, etwa in China und Australien, her. „Apple ist bekannt für die außergewöhnliche Shop-Architektur“, sagt Tinkhauser stolz. Begonnen habe die Zusammenarbeit mit dem Prototypen einer Glastreppe, welcher bei einer Ausschreibung überzeugte. In den Folgejahren seien auch immer wieder Apple-Mitarbeiter nach Augsburg gekommen.
Auch zwei weitere Firmen der Region arbeiteten an der neuen Apple-Zentrale in Cupertino mit: die Seele-Gruppe aus Gersthofen nördlich von Augsburg und die Josef Gartner GmbH aus Gundelfingen im Kreis Dillingen an der Donau.
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