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Fragen und Antworten zum Börsengang: Wie komme ich an Facebook-Aktien?

Fragen und Antworten zum Börsengang

Wie komme ich an Facebook-Aktien?

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    Heute um 17:00 Uhr deutscher Zeit notiert Facebook erstmals an der Wall Street. Für deutsche Interessenten hat Az-Online die passenden Antworten.
    Heute um 17:00 Uhr deutscher Zeit notiert Facebook erstmals an der Wall Street. Für deutsche Interessenten hat Az-Online die passenden Antworten. Foto: dpa

    Es ist das Thema des Tages an der Wall Street: Das weltweit größte soziale Netzwerk Facebook, das rund um den Globus circa 900 Milionen Mitglieder hat, notiert heute gegen 17 Uhr deutscher Zeit erstmals an der US-Technologiebörse Nasdaq und hat mit 104 Milliarden Dollar den größten Börsenwert eines Technologieunternehmens in der Geschichte erreicht. Hierzulande interessieren sich viele Kleinanleger für die Facebook-Aktie. Dennoch ist ihr Erwerb nicht frei von Risiken:

    Wie teuer ist die Aktie und wieviel Geld nimmt Facebook ein?

    Seit dem späten Donnerstagabend steht fest, dass die Facebook-Aktie zum angestrebten Maximalpreis von 38 Dollar pro Stück auf dem Parkett in New York gehandelt wird. Die Aktie ist überzeichnet. Wegen der starken Nachfrage wird Facebook 25 Prozent mehr Aktien anbieten als als ursprünglich geplant. Insgesamt werden 420 Millionen Anteilsscheine zum Kauf angeboten.Wenn die so genannte Mehrzuteilungsoption vollständig ausgeübt wird, wird das Online-Netzwerk zum Börsenstart damit insgesamt 18,4 Milliarden Dollar einnehmen.

    Wie komme ich überhaupt an Aktien?

    Wer sich für den Kauf von Aktien interessiert, muss zuerst ein Aktiendepot anlegen. Die Depoteröffnung kann bei der Hausbank oder bei einem einem Onlinebroker stattfinden. In dem Depot werden die Aktien aufbewahrt und verwaltet.  Wenn das Depot angelegt wurde, und die Entscheidung gefallen ist, welche Aktie  gekauft werden soll, muss man das seiner Bank oder seinem Broker mitteilen. Das geschieht entweder persönlich in der Bank oder direkt am Computer. Depotbesitzer können per  Mausklick kann Aktien kaufen und verkaufen. Eine Aktie kann sofort zum aktuellen Stand gekauft werden. Es kann aber auch ein niedrigerer Preis festgelegt werden, zu dem die Aktie gekauft werden soll. Erreicht der Anteilsschein innerhalb des  festgelegten Zeitraums diesen Kurs, findet eine automatische Kaufabwicklung statt.

    Wie schwierig ist es, Facebook-Aktien zu ergattern?

    Begehrte Aktien sind schwer zu kriegen. Wenn ausländische Konzerne wie Facebook an die Börse gehen, wird es komplizierter, Anteile zu zeichnen. Deutsche Kleinanleger haben in diesem Fall praktisch keine Chance, bei der Erstausgabe Aktien zu ergattern: Erstens hat der so genannte IPO von Facebook an der Börse in New York stattgefunden und zweites wurde der größte Teil der Aktien bereits im Vorfeld an institutionelle Investoren wie Investmentbanken verteilt. Sie haben ihren Sitz an der Wall Street.
    Grundsätzlich können auch deutsche Anleger an der New Yorker Börse Aktien über ihre depotführende Bank ordern. Es gilt aber zu beachten, dass die Ordergebühren viel höher sind als im innerdeutschen Handel. Zusätzliche Schwierigkeit beim Kauf der Facebook-Aktie: Bei der Erstemission eines Unternehmens  sind die Anteilsscheine meist überzeichnet. Das bedeutet: Die Nachfrage nach der Aktie ist größer als die Anzahl der ausgegebenen Aktien.
    Da der Preis erfahrungsgemäß am ersten Handelstag in die Höhe schießt, raten Experten den Kleinanlegern, die ersten Handelstage abzuwarten und später einzusteigen, wenn sich die Kursturbulenzen gelegt haben. Speziell bei Facebook gab es im Vorfeld einen riesigen Hype. Broker wie Ben Willis von der New Yorker Börse raten deshalb: "Kauf nur, was Du kennst."

    Welche Risiken sind mit dem Kauf der Facebook-Aktie verbunden?

    Laut "Wall Street Journal" wird vor Langzeitrisiken beim Kauf gewarnt: Das größte Risiko besteht in einem Zusammenbruch des Geschäftsmodells von Facebook. Ein Kauf der Aktie hätte sich nur rentiert, wenn die bisherigen Wachstumsraten kontinuierlich weiter zunehmen würden. Das Unternehmen ist mit einer Marktkapitalisierung (Börsenwert) von rund 104 Milliarden Dollar bewertet. Diesem kolossalen Marktwert steht nur ein Gewinn von gerade einer Milliarde Dollar im Jahr 2011 gegenüber. Dass das Geschäftsmodell von Facebook auch zukünftig ein Selbstläufer wird, ist keineswegs gesichert. Das soziale Netzwerk von Gründer Mark Zuckerberg finanziert sich ausschließlich durch Werbeeinnahmen. Diese Woche meldete das Wall Street Journal, dass  der US-Autobauer General Motors als Facebook-Werbekunde abgesprungen ist. Diesem Trend könnten andere Unternehmen folgen. Zudem steht Facebook im Visier der Datenschutz- und Kartellbehörden in den USA.  Auch für den schleswig-holsteinischen Datenschutzbeauftragten Thilo Weichert ist ein Kauf der Aktie risikobehaftet, Anleger müssten damit rechnen, dass das Geschäftsmodell in sich zusammenbricht. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er:  "Die bisherigen Kapitalwerte von Facebook beruhen auf einem datenschutzwidrigen Vorgehen, das gegen deutsches und europäisches Recht verstößt".

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