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Flughafen Berlin-Brandenburg: Airport Berlin-Tegel muss einspringen

Flughafen Berlin-Brandenburg

Airport Berlin-Tegel muss einspringen

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    Eigentlich hätte der Hauptstadtflughafen am 3. Juni eröffnet werden sollen.
    Eigentlich hätte der Hauptstadtflughafen am 3. Juni eröffnet werden sollen. Foto: dpa

    Die Hauptstadt am Tag nach der Hiobsbotschaft: Hektisches Treiben herrscht am Flughafen. Wohlgemerkt: am Flughafen Tegel. Passagiere suchen verzweifelt ihre Abflugschalter, Stewardessen hetzen durch die Gänge. Dass hier eigentlich schon in drei Wochen Schluss mit dem Flugbetrieb sein sollte, ist auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Dafür aber deutlich zu hören – denn kaum 24 Stunden nach der Absage des Eröffnungstermins des neuen Berliner Großflughafens gibt es hier nur ein Gesprächsthema: Wie nur konnte so etwas passieren?

    Probleme beim Brandschutz verzögern Eröffnung

    Eigentlich sollte Anfang Juni in Tegel Schluss sein: Alle Flüge von und nach Berlin sollten dann über den neuen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg (BER) in Schönefeld abgewickelt werden. Doch dann die Wende: Die Flughafengesellschaft teilte am Dienstag mit, dass sich der Start wegen Problemen beim Brandschutz um mehrere Monate verschieben wird. Es ist nicht die erste Verzögerung des Milliardenprojektes und bedeutet für Tegel: Vorerst geht der Flugbetrieb weiter an dem Ort, der einst zur Unterstützung der Berliner Luftbrücke gebaut wurde.

    Für das Personal kommt die Nachricht von der Verzögerung nicht überraschend. „Viele von uns haben schon damit gerechnet, dass die nicht rechtzeitig fertig werden“, sagt einer, der in Tegel für den Gepäcktransfer zuständig ist. Einigen Mitarbeitern und Geschäften sei bereits gekündigt worden. „Wie es nun weitergeht, wissen wir alle noch nicht.“ Das fragt sich auch die Mitarbeiterin einer Fluggesellschaft. „Tegel kann das alles jetzt gar nicht auffangen“, meint sie. Denn am neuen Hauptstadtflughafen sollten auch Fluggesellschaften landen, die bisher Berlin nicht anfliegen.

    Personal arbeitet gerne am Ersatzflughafen Tegel

    Air Berlin und Lufthansa haben bereits angekündigt, an allen geplanten Flügen festhalten zu wollen. Starten und landen sollen die Maschinen wie bisher in Tegel, Easyjet will den Verkehr über den alten Flughafen Schönefeld abwickeln. In Tegel stört das viele nicht – denn sie arbeiten gern dort. Der Flughafen sei zentrumsnah und irgendwie gemütlich, sagt eine Mitarbeiterin eines Reisebüros. „Ich bin wie viele Kollegen froh, dass ich noch etwas hierbleiben kann“, sagt sie. Die Wege am neuen Großflughafen seien einfach zu lang.

    Das sieht Martine Ladd, Verkäuferin in einem kleinen Laden, anders. Sie freut sich schon seit Monaten auf den Umzug nach Schönefeld. Und auch für ihre Firma, die verschiedene Geschäfte und Restaurants an mehreren Flughäfen betreibt, sei das alles andere als einfach. Sechs neue Läden und zwei Restaurants entstehen derzeit in Schönefeld, erzählt Ladd: „Dafür wurden etwa 15 neue Mitarbeiter angestellt.“ Dass die Eröffnung Anfang Juni abgesagt wurde, habe auch für das Personal Folgen: Gehälter für die neuen Mitarbeiter müssten bezahlt werden, obwohl die nicht arbeiten könnten.

    Druck auf Klaus Wowereit wächst

    Unterdessen wächst der Druck auf den Flughafen-Aufsichtsratschef, Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Er will an diesem Donnerstag eine Regierungserklärung abgeben. Zudem gibt es von betroffenen Firmen Forderungen nach Schadenersatz. Flughafenchef Rainer Schwarz hat Rücktrittsforderungen bereits zurückgewiesen.

    Verkäuferin Ladd hofft, dass bald ein fixer Termin für die Eröffnung des neuen Drehkreuzes feststehen wird – aber noch ist völlig unklar, ob zumindest das klappt. So wie es aussieht, droht jetzt auch ein Streit um den Eröffnungstermin. Air Berlin als Hauptkunde fordert einen verlässlichen Zeitpunkt nach dem Sommerflugplan, der am 31. Oktober endet. Doch die Länder Berlin und Brandenburg wollen bislang spätestens im August starten. „Wir gehen davon aus, dass wir Anfang der kommenden Woche Klarheit darüber haben werden“, sagte Flughafenchef Rainer Schwarz. Sie gehen davon aus.

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