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Finanzmarktkrise: Der Papst baut auf Gold

Finanzmarktkrise

Der Papst baut auf Gold

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    Der Papst baut auf Gold
    Der Papst baut auf Gold

    Von Christa Langen-Peduto Rom. Petrus' Fels ist nicht länger aus Stein - die römisch-katholische Kirchenzentrale hat auf Gold gebaut. So wird in

    Auch Zahlen der Umschichtung wurden genannt: 340 Millionen Euro in Geldanlagen, 520 Millionen vor allem in Obligationen und 19 Millionen Euro in Gold und sonstigem Edelmetall. Papst Benedikt XVI. kann demnach, was die Finanzen angeht, relativ ruhig schlafen.

    Dass das wirklich so ist, hat er mit einer Stellungnahme zur Krise angedeutet, die viel Aufsehen erregte: Der Niedergang großer Banken zeige, dass Geld einfach "verschwinden" könne und letztlich nichts wert sei, sagte der 81-jährige Kirchenführer. Wer nur auf Sichtbares setze, baue "auf Sand". Bestand habe allein das "Wort Gottes".

    Kommentatoren, die daraufhin dem Papst Weltferne nachsagten, wies die Vatikanzeitung Osservatore Romano zurecht: Im Gegenteil, Benedikt sei mit seinem erklärten Gottvertrauen der wahre Realist.

    Dennoch wissen die Vatikan-Verantwortlichen, dass auch der kleinste Staat der Welt ohne genügend Geld nicht überleben kann und die Zügel straffen muss. Drei Bilanzen dokumentieren die Sorge: Der Heilige Stuhl, die zentrale Verwaltung, rutschte 2007 vor allem wegen gestiegener Personal- und Restaurierungskosten nach drei positiven Jahren in ein Minus von neun Millionen Euro.

    Der Vatikanstaat erzielte zwar noch einen Überschuss von 6,7 Millionen Euro - das ist aber weniger als ein Drittel des Vorjahres. Die dritte Bilanz, jene der in den 1980er Jahren wegen Spekulationsgeschäften als Skandalbank verschrienen vatikan-internen Girozentrale IOR (Institut der religiösen Werke), ist streng geheim. Man sei aber vor der Krise sicher, verriet dieser Tage IOR-Chef Angelo Caloia: Die Bank vergebe keine Darlehen und vermeide den Handel mit derivativen Finanzinstrumenten.

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