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Finanzmarkt: Sparkasse: Das Filialnetz droht auszudünnen

Finanzmarkt

Sparkasse: Das Filialnetz droht auszudünnen

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    Ulrich Netzer, Präsident des bayerischen Sparkassenverbands und ehemaliger Oberbürgermeister von Kempten, sieht dunkle Wolken am Sparkassen-Horizont.
    Ulrich Netzer, Präsident des bayerischen Sparkassenverbands und ehemaliger Oberbürgermeister von Kempten, sieht dunkle Wolken am Sparkassen-Horizont. Foto: Ralf Lienert

    Zwar wachsen die bayerischen Sparkassen wirtschaftlich auch im Jahr 2014 – wie schon in den Vorjahren. Aber Spitzenvertreter der kommunalen Kreditinstitute sahen beim Bayerischen

    So müsse zusehends „mit größeren Maschen im Filialnetz“ gerechnet werden, sagte Manfred Hegedüs, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Allgäu. Die Gründe: Immer mehr Kunden regeln ihre Geschäfte im Internet, außerdem würden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Sparkassen aufgrund der Niedrigzinspolitik schwieriger.

    Wie viele Filialen sind gefährdet?

    Und diese könnten sich, anders als Großbanken, kein Geld über Kapitalerhöhungen besorgen. Wie viele der 2354 bayerischen Sparkassen-Geschäftsstellen in den kommenden Jahren gefährdet sind, wurde aber nicht beziffert.

    Den „überbordenden Bürokratismus“ im Finanzwesen kritisierte der neue Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes, Ulrich Netzer: „Für manche Vorgänge muss ein Kunde sieben oder acht Zettel unterschreiben, damit nachgewiesen ist, dass er ausreichend beraten wurde“, sagte Netzer, der bis vor wenigen Wochen noch Oberbürgermeister von Kempten war und beim Sparkassentag darum ein Heimspiel hatte. „Ein Kunde muss sagen können: Ich will nicht beraten werden, ich kenne meinen Berater seit 20 Jahren, ich habe Vertrauen zu ihm“, forderte Netzer.

    Niedrige Zinsen als Herausforderung

    Als die drei großen Herausforderungen der 71 selbstständigen bayerischen Sparkassen nannte er die niedrigen Zinsen, eine drohende Überregulierung und dass die kleinen Kreditinstitute die europäische Finanzaufsicht für Großbanken mitzahlen sollen. Es sei gut und richtig, die „systemrelevanten“ Bankkonzerne von der Europäischen Zentralbank beaufsichtigen zu lassen.

    Aber Netzer fürchtet, dass diese scharfen Kriterien auf die in Deutschland verbreiteten dezentralen Strukturen mit Sparkassen und Raiffeisenbanken übertragen werden – „obwohl diese keinerlei risikoreiche Geschäfte tätigen“. Hier müsse die Politik nachjustieren.

    Ein Thema der Tagung war zudem, dass sich Sparkassen und Raiffeisenbanken im ländlichen Raum zusammentun, um die Versorgung aufrecht zu erhalten. So könnte beispielsweise zwei Tage der Öffnungszeit die Sparkasse, zwei weitere Tage die

    Doch flächendeckend werde das keine Lösung sein. „Schon aus kartellrechtlichen Problemen“, sagte Walter Strohmaier, Landesobmann der bayerischen Sparkassen.

    Finanzminister Markus Söder warnt vor Immobilienblase

    Zu Gast war auch Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU). Er forderte, die Niedrigzinspolitik der EZB zu überdenken, weil sie immer mehr die Bildung von Blasen etwa bei den Immobilienpreisen befördere. Und der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel (

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