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Finanzmarkt: Euro-Krise: Höhere Beteiligung der Banken

Finanzmarkt

Euro-Krise: Höhere Beteiligung der Banken

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    Europa in der Euro-Krise. dpa
    Europa in der Euro-Krise. dpa

    Unter dem Druck der Finanzmärkte ringen Europas Staats- und Regierungschefs um eine Lösung der Schuldenkrise. Sie kamen am Sonntag in Brüssel zum EU-Gipfel zusammen, um über Wege aus der Banken- und Schuldenkrise zu beraten. Die Rettung Griechenlands nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.

    In den Gesprächen geht es um einen höheren freiwilligen Forderungsverzicht privater Banken und Versicherer bei griechischen Staatsanleihen. Der erst im Juli vereinbarte Wertverlust von 21 Prozent reicht aus Sicht der Euro-Länder nicht mehr aus. Angesichts düsterer Prognosen der Finanzkontrolleure von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalen Währungsfonds (IWF) ist inzwischen ein Schuldenschnitt von 50 bis 60 Prozent für Griechenland im Gespräch. Athen würde dann die Hälfte seiner Schulden oder mehr erlassen, um die Turbulenzen einzudämmen. Anleihebesitzer müssten entsprechend auf ihre Geldforderungen verzichten.

    Banken sollen Kapital um 100 Milliarden Euro aufstocken

    Vorrang hat nach Darstellung aus der Euro-Gruppe eine freiwillige Vereinbarung. Deutsche Geldhäuser haben den Wert der von ihnen gehaltenen Schuldtitel in den Büchern weitgehend abgeschrieben. Französische Banken sind dagegen weit stärker in Griechenland und anderen Euro-Krisenländern engagiert. Die Euro-Finanzminister hatten zuvor beschlossen, dass die europäischen Banken ihr Kapital bis Mitte 2012 zusätzlich um insgesamt 100 Milliarden Euro aufstocken müssen. Mit diesem Kapitalpuffer sollen sie für einen Schuldenschnitt in Griechenland und eine Ausweitung der Euro-Schuldenkrise gewappnet sein.

    Bislang beraten sich die Politiker - Entscheidungen könnten am Mittwoch fallen. Dann soll ein Gesamtpaket zur Eindämmung der Schuldenkrise verabschiedet werden. Dazu gehört neben der Weichenstellung für Griechenland ein Programm zur Bankenrekapitalisierung, ein Hebel für den Rettungsfonds EFSF sowie ein Fahrplan in Richtung einer Wirtschaftsregierung. Zu dem Ziel dürften auch Vertragsänderungen "kein Tabu sein", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag.

    Umfrage: Schuld an Euro-Krise haben die Banken

    Die Schuld an der aktuellen Euro-Krise tragen nach Ansicht der meisten Deutschen eher die Finanzinstitute als die Politik. Einer Umfrage des Nachrichtenmagazins Focus zufolge machen 42 Prozent der Befragten die Banken und Investoren an den internationalen Finanzmärkten für die aktuelle Krise verantwortlich. Etwa jeder Dritte, nämlich 34 Prozent, sieht die Hauptschuld für die Krise in der Schuldenpolitik der Euro-Staaten. 16 Prozent der Bundesbürger sehen die Gründe für die derzeitige Lage in Griechenland. dpa/dapd

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