Das Geschäft mit falschen Fünfzigern und anderen gefälschten Banknoten boomt. In ersten Halbjahr hat die Bundesbank bislang deutlich mehr Falschgeld aus dem Verkehr gezogen als im Halbjahr davor, nach eigenen Angaben waren es Scheine im Wert von 2,2 Millionen Euro. Um die Verbreitung von Falschgeld einzudämmen, sollten nicht nur Bürger die Scheine aufmerksam prüfen. Auch die neue Banknoten-Serie soll mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen Fälschern das Leben erschweren.
Wie lassen sich Blüten erkennen?
Die Bundesbank empfiehlt, Banknoten nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" zu prüfen. Verbraucher sollten nicht nur auf den Gesamteindruck schauen, sondern gezielt auf bestimmte Sicherheitsmerkmale achten: Auf der Vorderseite der Geldscheine sind zum Beispiel Teile des Druckbildes zu fühlen. Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Scheine, und das Wasserzeichen ist nur in der Durchsicht zu sehen.
Gibt es Ersatz für Falschgeld?
Nein. Wer sich eine Blüte unterschieben lässt, bleibt auf ihr sitzen. Die Weitergabe von Falschgeld ist genau wie die Herstellung strafbar.
Was tun, wenn Falschgeld im Geldbeutel gelandet ist?
Grundsätzlich sollten Verbraucher bei falschen Banknoten die Polizei informieren. Bei gefälschten Münzen bittet die Bundesbank, sie in der zuständigen Filiale der Zentralbank einzureichen. Weitere Informationen dazu gibt die Bundesbank auf ihrer Internetseite.
Vorsicht vor diesen Betrugsmaschen
Handwerker-Trick: Mit einigen Maschen sind Betrüger in Bayern besonders erfolgreich. Oft geben Sie sich beispielsweise als Handwerker aus, um so Zugang zur Wohnung zu erhalten. Oder sie bitten um ein Glas Wasser. Sobald die Betrüger in der Wohnung sind, stecken sich in unbeobachteten Momenten Wertgegenstände ein.
Enkel-Trick: Diese alter Trick funktioniert leider immer noch. Die Betrüger rufen bei Senioren an und stellen sich als Freunde eines Enkels vor - der in eine Notlage geraten sei und nun Bargeld brauche. Wenig später steht dann ein angeblicher Bote vor der Haustür, um seinem Opfer die Ersparnisse abzunehmen.
Falsche Polizisten: Immer wieder rufen falsche Polizisten bei älteren Menschen an und bitten sie um eine angebliche Mithilfe bei Ermittlungen. Um Einbrechern eine Falle zu stellen, müssten Wertgegenstände vor die Tür gelegt werden. Die sammeln die Betrüger später einfach ein.
Falschgeld überprüfen: Auch bei dieser Masche geben sich die Betrüger als Polizisten aus. Sie klingeln aber direkt an der Haustür und behaupten, das Bargeld im Haus für eine Überprüfung mitnehmen zu müssen - es könnte sich nämlich um Falschgeld handeln. Gutgläubige Opfer merken erst Tage später, dass sie bestohlen wurden.
Geschäfte an der Haustür: Immer wieder überreden Betrüger Menschen an der Haustür zu dubiosen Geschäften mit teurer Ratenzahlung. Die Polizei weist darauf hin, dass sich so abgeschlossene Verträge innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen widerrufen lassen.
Teure Telefonnummer: Manchmal hinterlassen die Betrüger auch einfach einen Zettel an der Haustür. Da niemand zu Hause gewesen sei, solle man wegen eines Pakets oder einer wichtigen Angelegenheit sofort eine bestimmte Nummer wählen - dieser Anruf kostet dann aber viel Geld.
Welche Sicherheitsmerkmale hat die neue Scheinserie?
Auf den neuen Noten findet sich ein Hologramm mit dem Porträt der Europa. Dieses Porträt erscheint im silbernen Streifen der Banknoten, wenn sie gekippt werden. Außerdem erscheinen in dem Streifen ein Symbol und der Nennwert der Scheine. Das Porträt der Europa erscheint ebenfalls als Wasserzeichen der Geldscheine. Zudem gibt es eine sogenannte Smaragdzahl, auf der sich beim Kippen ein Lichtbalken auf und ab bewegt. Die Zahl verändert ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Der neue 20-Euro-Schein enthält zudem ein weiteres Sicherheitsmerkmal: Im Hologramm befindet sich ein sogenanntes Porträt-Fenster. Wird der Geldschein gegen das Licht gehalten, wird das Fenster durchsichtig. Das Europa-Porträt wird von beiden Seiten des Geldscheins aus sichtbar.
Werden noch weitere Banknoten überarbeitet?
Ja. Nach den Fünf-, Zehn und 20-Euro-Scheinen folgen schrittweise die Banknoten mit höheren Nennwerten, und zwar aufsteigend: 50, 100, 200 sowie 500 Euro. Zunächst sind alte und neue Noten parallel in Umlauf. Dann wollen EZB und nationale Notenbanken die alten Scheine Schritt für Schritt aus dem Verkehr ziehen. Die alten Noten behalten ihren Wert, verlieren aber den Status als gesetzliches Zahlungsmittel. Wann dies geschieht, will die EZB noch bekanntgeben. Bei nationalen Notenbanken wie der Bundesbank können alte Noten aber jederzeit umgetauscht werden. afp