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Fahrzeugbau: Volkswagen baut Macht bei MAN aus

Fahrzeugbau

Volkswagen baut Macht bei MAN aus

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    Volkswagen will wachsen. MAN mit seiner Lastwagensparte spielt dabei eine große Rolle.
    Volkswagen will wachsen. MAN mit seiner Lastwagensparte spielt dabei eine große Rolle. Foto: dpa

    Wolfsburg Volkswagen hat seinen Anteil am Lastwagenbauer MAN kräftig aufgestockt. Der größte europäische Autokonzern hält nun 73 Prozent der Stammaktien der Münchner Tochter. Dies teilte

    Die VW-Zentrale wollte das Geschäft nicht kommentieren, MAN nahm ebenfalls keine Stellung. Zum Kaufpreis gab es zunächst keine Angaben. Vorstandschef Martin Winterkorn hatte sich im Herbst 2011 zunächst zufrieden mit dem damaligen Engagement gezeigt. Bei der Bilanzvorlage Anfang März sagte er aber, dem Konzern stünden noch Optionen offen.

    Volkswagen hatte sich Mitte des vergangenen Jahres für rund 3,4 Milliarden Euro knapp 56 Prozent der MAN-Papiere gesichert. Zuvor hatten die Wolfsburger durch das Überschreiten der 30-Prozent-Marke ein Pflichtangebot an die MAN-Aktionäre ausgelöst.

    Die Konzernspitze will einen integrierten Lastwagenkonzern aus MAN und der schwedischen Tochter Scania unter dem Dach der Konzernmutter formen. Ab einer Beteiligungsschwelle von 75 Prozent würde es spannend: Dann könnte VW einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag abschließen, wie er zum Beispiel für Audi gilt. Das VW-Management plant, das Geschäft mit schweren Lastwagen zu bündeln. Wie die Struktur am Ende aussehen wird, ist aber offen. Derzeit feilen Arbeitsgruppen beider Hersteller daran, die Zusammenarbeit auf eine gemeinsame Grundlage zu stellen und Sparpotenziale zu finden.

    Auf der MAN-Hauptversammlung am 20. April will VW den Einfluss im Aufsichtsrat weiter ausbauen. Dann sollen neben VW-Chef Martin Winterkorn auch Finanzchef Hans Dieter Pötsch und der für Nutzfahrzeuge zuständige Konzernvorstand Jochem Heizmann in das Gremium gewählt werden. VW-Chefaufseher Ferdinand Piëch ist bereits Vorsitzender des Gremiums bei MAN, daneben hat Audi-Chef Rupert Stadler einen Sitz.

    Volkswagen will bis 2018 größter Autokonzern der Welt werden. Dabei kommt auch der Lkw-Allianz eine wichtige Rolle zu. MAN hatte ein starkes Jahr 2011 verzeichnet, bereitet sich aber auf tristere Zeiten vor. Nach einem Rekordumsatz und kräftig gewachsenen Verkaufszahlen erwartet der Lkw- und Motorenbauer sinkende Erlöse. (dpa)

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