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Europäische Union: Der Brexit kostet die EU Milliarden

Europäische Union

Der Brexit kostet die EU Milliarden

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    Großbritannien ist zweitgrößter Zahlmeister der Europäischen Union. Diese Gelder werden durch den Brexit bald fehlen.
    Großbritannien ist zweitgrößter Zahlmeister der Europäischen Union. Diese Gelder werden durch den Brexit bald fehlen.

    Der hohe Beitrag für die Europäische Union war ein Hauptargument der Brexit-Kampagne in Großbritannien. Der Londoner Ex-Bürgermeister und heutige Außenminister Boris Johnson machte damit erfolgreich Stimmung für den EU-Austritt. Auch wenn Johnsons Zahlen hochumstritten waren, ist der Brexit für die Engländer beschlossene Sache. Wie viel Geld

    Der größte Teil des EU-Haushalts speist sich aus Überweisungen der Mitgliedstaaten nach Brüssel. Es geht um beträchtliche Summen, schließlich hat der Haushalt ein Volumen von rund 145,2 Milliarden Euro. Die Beiträge sind dabei von Jahr zu Jahr nicht fest, sondern schwanken. Sie sind an die Wirtschaftsleistung der Länder und deren Entwicklung gekoppelt. Die Staaten bekommen zwar auch Geld von der EU zurück – für Landwirtschaft, für Forschung oder strukturschwache Regionen. Unter dem Strich aber gibt es am Ende Länder, die mehr Geld bekommen als sie zahlen – die Nettoempfänger. Und solche, die mehr Geld zahlen als sie erhalten – die Nettozahler.

    Größter Nettozahler 2015 war Deutschland, das 14,3 Milliarden Euro mehr an die Gemeinschaft zahlte als es zurückbekam. Dies ist etwas weniger als im Vorjahr. Damals waren es 15,5 Milliarden. Gleich hinter

    Am meisten Geld fließt nach Osteuropa

    Auf der Empfängerseite stehen die aktuellen Euro-Schuldensünder Spanien und Portugal nicht an vorderster Stelle, auch nicht Griechenland. Am meisten Geld fließt unter dem Strich statt dessen nach Osteuropa. Am meisten profitiert Polen von der Union: Brüssel überweist 9,5 Milliarden Euro mehr in das deutsche Nachbarland als Warschau selbst einzahlt. Zweitgrößter Nettoempfänger ist Tschechien, gefolgt von Rumänien. Erst dann kommt Griechenland.

    Gemessen am Nationaleinkommen zahlen übrigens die Niederländer am meisten in die EU-Kasse ein – nämlich 0,54 Prozent, gefolgt von Schweden. Deutschland und Großbritannien kommen beide auf 0,46 Prozent. Was all diese Zahlen zeigen: Auch wenn England in Zukunft kein Geld mehr aus Brüssel bekommen dürfte, die noch viel höheren Beiträge aus London werden fehlen.

    Wie diese Lücke zu schließen ist und ob Großbritannien für einen Zugang zum Binnenmarkt nicht doch einen Beitrag zahlen muss, wird deshalb in der EU sicherlich noch Gegenstand harter Verhandlungen sein.

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