Urlaubshotels haben geschlossen, Gasthäuser sind zu. Die Corona-Krise hat den Tourismus in Bayerisch-Schwaben derzeit abgewürgt. Dabei sind die langfristigen Perspektiven für die Branche gut, davon ist man in der Industrie- und Handelskammer Schwaben überzeugt. So stieg zum Beispiel die Zahl der Gästeankünfte binnen zehn Jahren um 62 Prozent auf rund sechs Millionen im Jahr 2019. Das geht aus der neuen Erhebung „Standort kompakt – Zahlen, Daten, Fakten zu Bayerisch-Schwaben“ hervor, welche die Kammer jetzt vorgestellt hat. „Der Tourismus im Allgäu hat sich in den letzten zehn Jahren sehr stark entwickelt und hat weiteres Potenzial für die Zukunft“, zeigte sich am Mittwoch Matthias Köppel, Leiter des Bereichs Standortpolitik, überzeugt.
IHK-Bereichsleiter Matthias Köppel: "Tourismus im Allgäu wird profitieren"
Köppel ist sich sicher, dass nach der Corona-Krise der Tourismus in der Region schnell Bedeutung zurückgewinnen wird. „Denn der Wunsch der Menschen nach Erholung und Urlaub wird nach der Corona-Krise groß sein“, sagte er. „Davon wird auch der Tourismus im Allgäu profitieren.“ Der neuen Studie zufolge war bis vor der Corona-Krise auch die Zahl der Gästeübernachtungen deutlich gestiegen. Im Jahr 2019 zählte Schwaben rund 17,2 Millionen Übernachtungen – fast 35 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Allein Oberstdorf im Allgäu kommt auf zwei Millionen Übernachtungen, Füssen auf 1,2 Millionen und Oberstaufen auf 900.000.
Die Alpen, Königsschlösser, das Weltkulturerbe in Augsburg – das macht die Region für Besucher interessant. Durch das Legoland spielt auch in Günzburg der Tourismus eine große Rolle. Die meisten ausländischen Gäste im Regierungsbezirk kamen aus der Schweiz (620.000), den Niederlanden (304.600) und Österreich (238.600), gefolgt von Italien, China, den USA, Frankreich und Großbritannien.
IHK: Tourismus ist nicht der am schnellsten wachsende Bereich
Die Einwohnerzahl Schwabens selbst ist in den vergangenen zehn Jahren um 6,4 Prozent auf 1,8 Millionen gewachsen – stärker als der bayerische Durchschnitt. „Die Bevölkerung Schwabens wird weiter wachsen“, ist sich die IHK sicher. Größter Magnet sei der Kreis Augsburg gewesen, wo 2019 die Zahl der Neubürger die Wegzüge um mehr als 2000 überschritten habe. Auch die Stadt Augsburg und die Kreise Aichach-Friedberg, Günzburg, Ostallgäu und Unterallgäu legten um mehr als 1000 Menschen zu.
Auch die Zahl der Beschäftigten hatte bis zur Corona-Krise auf 758.100 lange Zeit zugelegt, berichtet die Kammer. Davon arbeiten 15.000 in der Luft- und Raumfahrt – viermal so viel wie im Bundesschnitt. Die IT ist mit 9400 Beschäftigten der am schnellsten wachsende Bereich.
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