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Druckmaschinenhersteller: Possehl übernimmt Manroland: Hälfte der Stellen werden abgebaut

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Possehl übernimmt Manroland: Hälfte der Stellen werden abgebaut

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    Der Druckmaschinenhersteller Manroland wird zerschlagen. Den Augsburger Standort übernimmt die Possehlt-Gruppe. Bundesweit wird jede zweite Stelle gestrichen.
    Der Druckmaschinenhersteller Manroland wird zerschlagen. Den Augsburger Standort übernimmt die Possehlt-Gruppe. Bundesweit wird jede zweite Stelle gestrichen. Foto: Anne Wall

    Der insolvente Druckmaschinenhersteller Manroland bleibt in deutscher Hand, wird aber zerschlagen. Den Zuschlag erhielt nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses die Lübecker Possehl-Gruppe, wie Insolvenzverwalter Werner Schneider am Mittwoch mitteilte. Das Konzept ist allerdings mit einem massiven Stellenabbau verbunden, in Deutschland fallen fast die Hälfte der Stellen weg. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

    "Es war unser gemeinsames Ziel, das Unternehmen an Investoren weiter zu geben, die an einer langfristigen und eigenständigen Fortführung des Unternehmens interessiert sind", teilte Schneider mit. Possehl hatte nur für den Standort Augsburg mit der Fertigung von Rollendruckmaschinen geboten, aber auch Zusagen für das Werk im sächsischen Plauen gemacht. Auch eine spätere Beteiligung an dem Werk stellte Possehl in Aussicht. Zunächst wird das Werk ausgelagert. Damit sei der Fortbestand langfristig gesichert. Der Mischkonzern Possehl war der Favorit der Arbeitnehmervertreter von der IG Metall und auch der Mitarbeiter.

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    Das zweitgrößte Werk im hessischen Offenbach wird aus dem Konzern herausgetrennt, vom Management übernommen und soll gemeinsam mit einem Investor saniert werden. Allerdings sei für dieses Konzept eine Bürgschaft des Landes erforderlich, sagte Schneider. In

    IG Metall begrüßt die Teillösung

    Die IG Metall begrüßt die Teillösung. Vorstandsmitglied Jürgen Kerner befürwortete die Übernahme des Augsburger Werkes durch Possehl. "Damit ist ein Standort durch einen breit aufgestellten Mittelständler gesichert", erklärte er am Mittwochabend in Frankfurt. Nun müssten sich alle Anstrengungen darauf richten, auch für die anderen Standorte Plauen und Offenbach tragfähige Lösungen für eine langfristige Fortführung zu finden. Die Menschen ohne Perspektive bei Manroland dürften nicht im Regen stehen gelassen werden.

    Manroland mit weltweit noch rund 6200 Mitarbeitern hatte Ende November Insolvenz angemeldet, nachdem die Haupteigner Allianz und MAN dem verlustreichen Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatten. Die Alteigentümer Allianz und sagten 24 Millionen Euro für Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften zu. AZ, dpa

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