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Drohende Insolvenz: Listerien in Wurst: Lage bei Sieber "dramatisch"

Drohende Insolvenz

Listerien in Wurst: Lage bei Sieber "dramatisch"

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    Die Großmetzgerei Sieber hat einen Produktionsstop auferlegt bekommen, nachdem in Proben Bakterien gefunden worden waren. Die Firma schließt eine Insolvenz jetzt nicht mehr aus.
    Die Großmetzgerei Sieber hat einen Produktionsstop auferlegt bekommen, nachdem in Proben Bakterien gefunden worden waren. Die Firma schließt eine Insolvenz jetzt nicht mehr aus. Foto: Stephan Jansen, dpa

    Weil Listerien in ihren Wurstprodukten gefunden wurden, droht der Firma Sieber die Insolvenz. "Die Lage ist dramatisch", sagte Unternehmenssprecher Erich Jeske am Montag im oberbayerischen Geretsried. "Uns läuft die Zeit davon." Demnächst werde die Entscheidung fallen, ob es eine Zukunft für den Betrieb mit 120 Mitarbeitern gibt "oder das Ende", erläuterte Jeske.

    Listerien in Wurst: Sieber wehrt sich

    Das Robert-Koch-Institut vermutet, dass das Sieber-Produkt „Original Bayerisches Wammerl“ mit einem Listeriose-Ausbruch in Süddeutschland in Zusammenhang steht. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind seit 2012 in

    Listerien in Wurst: Was Verbraucher jetzt wissen müssen

    Sieber wiederum sieht für einen Zusammenhang mit dem Listerien-Ausbruch keine hinreichenden Beweise, wie Pressesprecher Erich Jeske auf Anfrage betonte. Die Ermittlungen gegen Sieber seien ein „normaler Vorgang“, dessen Ergebnis man abwarten werde, sagte Jeske. „Es liegt auch in unserem Interesse, herauszufinden, woher der Keim kommt.“

    Bei keiner der Lebensmittelproben auf dem Gelände der Firma aus dem oberbayerischen Geretsried seien Listerien entdeckt worden. Sieber habe daher bislang nicht feststellen können, woher die Keime kämen.

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    Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hatte ein Vertriebs- und Betriebsverbot gegen Sieber erlassen. Die Produktion ruht seitdem. Sieber verliert nach Aussage von Jeske dadurch jeden Tag 100.000 Euro an Einnahmen. Auf dem Betriebsgelände lagere zudem Ware im Wert von 1,6 Millionen Euro, bei der unklar sei, wie mit ihr verfahren werden solle. „Sie können sich vorstellen, was das für ein mittelständisches Unternehmen bedeutet“, sagte Jeske. Der Produktionsstopp könne für das Unternehmen „existenzgefährdend“ sein.

    Sieber klagt vor dem Verwaltungsgericht München gegen das verhängte Produktionsverbot. Gerichtssprecher Florian Huber sagte auf Anfrage unserer Zeitung, eine Entscheidung des Gerichts solle zeitnah fallen. Ob es eine solche noch in dieser Woche geben werde, ließ er offen. Vergangene Woche hatte das Gericht einen Eilantrag, mit dem Sieber eine Warnung des Bayerischen Verbraucherschutzministeriums vor den Produkten der Großmetzgerei verhindern wollte, abgelehnt.

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