Wie der Sohn des Firmengründers Anton Schlecker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" berichtete, macht die Drogeriemarktkette Schlecker seit drei Jahren Verlust. Beim Umsatz könnte die Kette bald von dem kleineren Konkurrenten dm überholt werden: "Es kann schon sein, dass wir mal ein Jahr auf die Nummer zwei zurückfallen", sagte .
Die Kette war wegen der schlechten Bezahlung von Leiharbeitern und versteckter Kameras in die Kritik geraten. Seit rund einem halben Jahr rüstet Schlecker seine Filialen um: Bessere Beleuchtung, breitere Gänge und ein überarbeitetes Sortiment sollen die Läden kundenfreundlicher machen. Eine Marketingkampagne soll zudem das Image verbessern.
Bis Jahresende sollen 400 Märkte modernisiert werden - bislang sei dies allerdings erst bei 60 erreicht, sagte Lars Schlecker der Zeitung. "Wenn das neue System erst eingespielt ist, bauen wir im Jahr 1500 Filialen um." Bis zu 800 Filialen will die Kette aber schließen. Insgesamt hat Schlecker noch knapp 8000 Läden in Deutschland.
Lars Schlecker räumte ein, dass sich bei Schlecker "langsam eine Angstkultur eingeschlichen" gehabt habe. Jetzt trete er persönlich in Führungskräfteseminaren auf und werbe für einen sozialen Umgang mit den Kassiererinnen. "Ich habe klargestellt, dass Abmahnungen kein Mittel zur Personalentwicklung sind", sagte der 39-Jährige. Seinen Vater verteidigte der Sohn: "Er wird immer als kalt und herzlos geschildert. Dabei kämpft er wie ein Löwe für jede Filiale." afp