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Donau-Ries: Hama baut neues Versandzentrum

Donau-Ries

Hama baut neues Versandzentrum

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    Firmenchef Christoph Thomas für das Unternehmen Hama in dritter Generation.
    Firmenchef Christoph Thomas für das Unternehmen Hama in dritter Generation. Foto: Fred Schöllhorn

    Dass sich hier etwas tut, sieht der Besucher schon von Weitem. Die Schilder im Gewerbegebiet weisen nicht nur den Weg zu den beiden Werken der Firma Hama, sondern zeigen auch, wo es hier zur Baustelle geht. Übersehen kann man die beiden großen Hallen, die hier entstehen, ohnehin kaum. Das neue Wareneingangsgebäude samt Büroflächen hat das Unternehmen bereits bezogen. Ende des Jahres soll auch das Versandzentrum fertig sein. Insgesamt 50 Millionen Euro nimmt die Firma, die Zubehör rund um den Bereich Unterhaltungselektronik vertreibt, dafür in die Hand.

    „Für uns“, sagt Geschäftsführer Christoph Thomas (53), „bedeutet das einen Quantensprung.“ 1997 hat man hier in Monheim, im nördlichen Kreis Donau-Ries, ein voll automatisiertes Hochregallager in Betrieb genommen – nach Unternehmensangaben damals die modernste Anlage der Branche. 2006 kam ein weiteres hinzu. In diesem Jahr, in dem das Familienunternehmen sein 90-jähriges Bestehen feiert, will man in Sachen Logistik erneut Maßstäbe setzen. Zu groß sind die Warenmengen, die man täglich umschlägt, für die jetzige Technik.

    Die Firma schafft es seit Jahrzehnten, sich dem Markt anzupassen

    Im alten Werk, wo vor Jahrzehnten noch die Ware für den Versand vorbereitet wurde, präsentiert der Händler nun die neuesten Produkte. Dazu gehört alles, was der Kunde an Zubehör braucht, wenn er sich ein elektronisches Gerät kauft: Kamerataschen, Kopfhörer und Kaffeekapseln, Smartphone-Taschen, Speicherkarten und Staubsaugerbeutel. Das komplette Sortiment zu zeigen, wäre gar nicht möglich. Rund 18 000 Artikel sind es derzeit.

    Im Unterhaltungselektronik-Bereich gibt es laut Firmenchef Thomas keinen Zubehörhändler mit einer derart breiten Produktpalette. Dabei fährt das Unternehmen im Windschatten der Elektronikbranche. Kommt ein neues Smartphone auf den Markt, liefert Hama dazu Ladekabel, Kopfhörer und die passende Hülle. Für den Flachbildfernseher gibt es Kabel, Wandhalterung und 3-D-Brillen. „Wir agieren in einer höchst innovativen, aber auch schnelllebigen Branche“, sagt der Betriebswirt, der das Unternehmen in dritter Generation führt.

    Das Fotozubehör, das die Firma vor Jahrzehnten groß gemacht hat, spielt heute kaum noch eine Rolle. Vor sieben Jahren etwa waren Ständer und Leerhüllen für CDs der Renner. „Mittlerweile ist der Markt tot“, sagt Thomas. Wer Musik hört, speichert sie zunehmend digital auf dem Smartphone. Der Markt zwingt das Unternehmen, ständig in Bewegung zu bleiben. Allein 120 der 1500 Mitarbeiter am Stammsitz sind damit beschäftigt, Ausschau nach neuen Entwicklungen zu halten und Produktdesigns zu entwerfen. Inzwischen gehören auch Schulranzen, Rucksäcke, Küchenwaagen und Reisewecker zum Sortiment.

    Die breite Produktpalette helfe, den Umsatz auch in schwierigerem Umfeld stabil zu halten, betont der Firmenchef. 511 Millionen Euro hat das Unternehmen mit all dem Zubehör 2011 umgesetzt – im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von vier Prozent. „Wir haben nicht mehr die Wachstumsraten, die wir schon einmal hatten“, räumt Thomas ein. In Portugal, Spanien und Griechenland fehlt den Menschen das Geld für neue Fernseher und Handys. Damit wird auch zwangsläufig weniger Zubehör verkauft. Als „Rettungsanker“ erweist sich dagegen der deutsche Markt, wo Hama die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet.

    In Asien wird produziert, in Monheim die Qualität kontrolliert

    Dennoch sei man gezwungen, zu investieren und Abläufe zu optimieren, sagt Thomas. Der Großteil der Artikel wird in Asien nach eigenen Vorgaben produziert. In Monheim wird die Ware auf ihre Qualität kontrolliert und für den Versand konfektioniert. Die Kunden – in erster Linie die großen Elektronikfachmärkte – forderten „maximale Warenverfügbarkeit bei minimalen Lieferzeiten“, sagt Thomas. Etwa 7000 Pakete und 250 Paletten verlassen täglich das Haus. Am Ende des Jahres, wenn das neue Versandzentrum mit voll automatisierter Technik in Betrieb geht, könnten es noch mehr sein. Bis dahin aber muss hier erst einmal gebaut werden.

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