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Dieselgate: Abgas-Affäre: Audi-Chef Stadler soll früh Bescheid gewusst haben

Dieselgate

Abgas-Affäre: Audi-Chef Stadler soll früh Bescheid gewusst haben

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    Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der Audi AG.
    Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der Audi AG. Foto: Sebastian Gollnow (dpa)

    Volkswagen: Die Geschichte der Abgasaffäre

    Volkswagen ist seit dem 18. September 2015 offiziell in einen Abgasskandal verstrickt. Der Skandal wird auch VW-Abgasaffäre oder Dieselgate genannt.

    Was hinter der Affäre steckt? VW hatte illegal eine Abschalteinrichtung in die Motorsteuerung aller Diesel-Fahrzeuge eingebaut. Mit der Software wollte man den Abgasnormen in den USA entgehen.

    Dieselgate wurde von der US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) mit aufgedeckt.

    Die Software wurde nach Angaben von Volkswagen in etwa elf Millionen Fahrzeugen mit der Motorenreihe VW EA189 weltweit eingebaut, in den USA ist demnach auch die Nachfolgereihe VW EA288 betroffen. Anderen Berichten zufolge wurde die Software allerdings für vier verschiedene Motorentypen angepasst.

    Der Skandal weitete sich auch auf Fahrzeuge von Porsche und Audi aus. Der Vorstandsvorsitzende der Volkwagen AG, Martin Winterkorn, zog die Konsequenzen aus dem Skandal und trat zurück. Sein Nachfolger wurde Matthias Müller, bislang Vorstandsvorsitzender der Porsche AG.

    Auch an Dieselfahrzeugen anderer Hersteller aus Deutschland und von internationalen Herstellern wurde nach Bekanntwerden der Abgasaffäre nachgeforscht. Häufig wurden ebenfalls überhöhte Schadstoffwerte festgestellt. Dieselgate von Volkswagen war Auslöser einer internationalen Krise der gesamten Automobilindustrie.

    Anfang 2016 soll die vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeordnete Rückrufaktion gestartet werden. In ganz Deutschland sollen bundesweit im Laufe des Jahres 2,4 Millionen Diesel-Autos in die Werkstatt. Der Start der Rückrufaktion verzögert sich.

    Die Amerikaner verklagen Volkswagen. In den USA sollen mehr als 600.000 Fahrzeuge von der Abgasaffäre betroffen sein.

    Außerdem bestätigt das Landgericht Braunschweig gegenüber dem NDR, dass 278 Aktionäre Volkswagen auf insgesamt 3,255 Milliarden Euro verklagent. Die Anleger fordern Schadenersatz als Ausgleich für die Kursverluste durch den Diesel-Skandal.

    Für Volkswagen wird allein die Aufarbeitung des Skandals in den USA immens teuer. Die Entschädigungen und Strafzahlungen sollen sich auf 14,7 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) voraussichtlich belaufen. (AZ)

    Bayern hat als erstes Bundesland eine Klage gegen VW angekündigt. Voraussichtlich im September werde der bayerische Pensionsfonds Klage auf Schadensersatz wegen Pflichtverletzungen von Volkswagen einreichen, sagte eine Sprecherin des bayerischen Finanzministeriums. Die Vorbereitung der Klage laufe bereits. Bayern will sich mit der Klage einen sogenannten Kursdifferenzschaden zurück holen.

    Rupert Stadler hat bisher stets betont, bis zur Bekanntmachung des Diesel-Skandals beim Volkswagen-Konzern von nichts gewusst zu haben. Nun ist fraglich, wie lange diese Version noch als wahr gelten darf.

    Denn das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet in seiner neuen Ausgabe, dass Audi-Techniker schon i2007 und 2008 "zwei Betriebsmodi" vorschlugen. Das Blatt schreibt, dass interne Berichte belegen könnten, dass die Techniker Stickoxide auf dem Prüfstand zu ">90%" zu reinigen, im normalen Straßenbetrieb aber nur zu "30-70%" reinigen wollten.

    Abgas-Skandal: Spiegel-Bericht belastet Rupert Stadler

    Als Beweis benennen die Autoren mehrere Schaubilder einer internen Präsentation, auf denen der Vorschlag der Methode schriftlich festgehalten worden sein soll. "In den USA höchst kritisch", soll auf einer der Folien zudem vermerkt worden sein.

    AZ/goro

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